Marius Neuhaus

Beratung junger Menschen – ein Arbeitsfeld im Wandel

Ergebnisse einer Befragung

„Sag uns, wie wir dich unterstützen können“ – unter diesem Titel wurden im Sommer 2021 junge Menschen bis 27 Jahre im Kreis Segeberg online befragt. Die Befragung wurde von den freien Trägern der örtlichen Beratungsstellen, die Angebote für junge Menschen vorhalten, durchgeführt. Im Zentrum der Befragung standen die aktuellen Lebensthemen der Jugendlichen und die Form der Beratung, die sie sich von den Beratungsstellen wünschen. Ziel war es, sie als Expert:innen in eigener Sache in einen Prozess der Angebotsentwicklung einzubeziehen. Ihre Antworten geben einen Anstoß zur Diskussion über notwendige Innovationsprozesse innerhalb der Einrichtungen der sozialen Arbeit. Marius Neuhaus stellt die Ergebnisse vor. » zum Artikel

Wolfgang Rosengarten

Aufbruchstimmung in Krisenzeiten – die Bedeutung der Suchthilfe wächst

In der Drogenpolitik herrscht Aufbruchstimmung: Der neue Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, stellt das „Aufbrechen alter Denkmuster“ in Aussicht, die Bundesregierung plant die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken. Das ist die Sternstunde der Suchthilfe! Sie ist Expertin in allen nun anstehenden Fragen, von der Prävention bis hin zu Beratung und Behandlung bei problematischem Konsum. Wolfgang Rosengarten erläutert in seinem Kommentar, welche Bedeutung der Suchthilfe in der aktuellen Debatte zukommt, wie sie sich positionieren kann und welche Chancen der Mitgestaltung es jetzt zu nutzen gilt. » zum Artikel

Peter Schay

Leistungen zur Eingliederung in Arbeit in der Adaptionsbehandlung

Berufliche Perspektiven schaffen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen

Die Adaptionsbehandlung wird als letzte Phase der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker durchgeführt. Ihr Ziel ist die berufliche (Re-)Integration der Rehabilitand*innen sowie die Hinführung zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung. Bei den meisten Rehabilitand*innen sind Vermittlungshemmnisse wie komorbide Erkrankungen, geringe psychosoziale Kompetenz, fehlende berufliche Qualifikation oder Langzeitarbeitslosigkeit sehr ausgeprägt. Peter Schay stellt dar, welche Maßnahmen nötig und zielführend sind und welche Eingliederungsleistungen nach dem SGB II in Anspruch genommen werden können. » zum Artikel

Dr. Mignon Drenckberg

Update zur Umsetzung des BTHG

Was ist wichtig für die Leistungserbringer?

Seit 1. Januar 2020 erfolgt die Umsetzung der dritten Reformstufe des Bundesteilhabegesetzes (BTHG). Dieses Gesetz ordnet die Eingliederungshilfe vollkommen neu. Im Vordergrund steht dabei die personenzentrierte Ausrichtung, die sich v. a. in der Trennung der Fach- und existenzsichernden Leistungen und einer ganzheitlichen Bedarfsermittlung, Planung und Steuerung ausdrückt. Dr. Mignon Drenckberg gibt ein Update zum aktuellen Stand der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und behandelt dabei folgende Punkte: Zugang zur Eingliederungshilfe (§ 99), Bedarfsermittlung, Assistenzleistungen sowie Vertragsrecht. Außerdem geht sie auf den Teilhabeverfahrensbericht der BAR ein, der u. a. das Antrags- und Bewilligungsverfahren aller Rehabilitationsträger dieses Gesetzes beleuchtet. » zum Artikel

Dr. Lars George-Gaentzsch, Prof. Dr. Gundula Barsch, Scarlett Wiewald

Die Checkpoint-S-App für Menschen in Substitutionsbehandlung

Digitale Therapiebegleitung und Mittel der aktiven Mitgestaltung

Das Forschungsprojekt Checkpoint-S entwickelt eine Smartphone-App, die opiatabhängigen Patient*innen in substitutionsgestützter Behandlung bei der Bewältigung ihrer Erkrankung helfen soll. Sind die Nutzer*innen bereit, ihre in der App gesammelten Daten mit ihren Behandler*innen zu teilen, kann dies die Wirksamkeit und Effizienz der Therapie verbessern. Drogengebraucher*innen außerhalb der Substitution können die App zur Konsumreflexion nutzen. Das Forschungsprojekt ist an die Hochschule Merseburg angebunden und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Dr. Lars George-Gaentzsch, Prof. Dr. Gundula Barsch und Scarlett Wiewald stellen die Funktionalitäten und Anwendungsfelder der Checkpoint-S-App im Einzelnen vor. » zum Artikel

Antje Matthiesen

Substitutionsbehandlung während der Corona-Pandemie

Welche Veränderungen gab es und welche sollten bleiben?

Die Nachrichten von einer neuen, bedrohlichen Infektionskrankheit versetzten Anfang 2020 insbesondere Mitarbeiter*innen der Substitutionsbehandlung und ihre Klient*innen in Sorge. Befürchtet wurden viele Ansteckungen mit möglichen Todesfällen unter der vulnerablen Personengruppe, ein Ansturm auf die Substitutionspraxen und flächendeckende Schließungen der Praxen als Zentren der Verbreitung des Virus. Die erwartete Katastrophe ist ausgeblieben. Schnell wurden zur Aufrechterhaltung der Angebote Hygienekonzepte erstellt und neue Arbeitsweisen umgesetzt. Veränderungen der gesetzlichen Vorgaben führten zu mehr Flexibilität in der Behandlung und zu vereinfachten Verfahren. Auch die Klient*innen haben durch Corona nicht nur schlechte Erfahrungen gemacht. Antje Matthiesen berichtet aus der Praxis über die Auswirkungen der Pandemie auf die Substitutionsbehandlung. Dieser Artikel erscheint als vierter innerhalb der Artikelserie „Zukunftstrends – Was bleibt von Corona?“. » zum Artikel

Corinna Mäder-Linke, Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel

Weiterbildung Suchttherapie im digitalen Format!?

Corona stellt tradierte Strukturen auf den Prüfstand

Mit Ausbruch der Pandemie kamen nicht nur Hilfeangebote der Einrichtungen unvermittelt für längere oder kürzere Zeit zum Erliegen, auch die Weiterbildung zur / zum Suchttherapeut*in, die bis dahin zu hundert Prozent in Präsenzveranstaltungen durchgeführt worden war, musste kurzfristig unterbrochen werden. Wie überall stellte sich die Frage, wie es unter Berücksichtigung von Kontaktbeschränkungen mit den Kursen weitergehen sollte. Auch hier konnten zeitnah digitale Lösungen gefunden werden. Corinna Mäder-Linke berichtet, welche Erfahrungen Lernende und Lehrende damit gemacht haben und welche Veränderungen für die Zukunft übernommen werden könnten. Im Anschluss daran legt Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel dar, welchen Bedarf an Weiterbildung die Pandemie offengelegt hat, nämlich vor allem die Entwicklung und Vermittlung digitaler Kompetenz. Mit entsprechend gut ausgebildeten Mitarbeitenden und angepassten Prozessen wird Suchthilfe als anspruchsvolles und attraktives berufliches Betätigungsfeld wahrgenommen. Dieser Artikel erscheint als dritter innerhalb der Artikelserie „Zukunftstrends – Was bleibt von Corona?“. » zum Artikel

Knut Kiepe, Dr. Kai W. Müller

Die Pandemie als „Brandbeschleuniger“ für Internetnutzungsstörungen?

Was wir brauchen, ist ein differenzierter Blick!

Homeoffice, Distanzunterricht, online-Yoga – digitale Angebote und Nutzungsmöglichkeiten haben die Weiterführung zumindest einer Art von Alltag während der Corona-Pandemie erst möglich gemacht. Die Internetnutzung nahm in Ermangelung anderer durchführbarer Aktivitäten deutlich zu. Führt die Pandemie damit auch zum eklatanten Anstieg von Internetnutzungsstörungen – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen? Mit dieser Frage beschäftigen sich im Rahmen der Artikelserie „Zukunftstrends – Was bleibt von Corona?“ Knut Kiepe und Dr. Kai W. Müller. „Höhere Internetnutzung gleich mehr Störungen“ ist für sie aber eine zu einfache Formel. Sie stellen dar, welche Faktoren bei der Entstehung eines problematischen Verhaltens zusammenspielen, und legen besonderes Augenmerk auf die psychischen Belastungen und ihre Hintergründe. » zum Artikel