Mathias Speich

Public Health in der Suchthilfe und Suchtprävention

Plädoyer für ein multifaktorielles Gesundheitsverständnis

Der Public Health-Ansatz stellt den Erhalt der Gesundheit in den Vordergrund, wobei Gesundheit so verstanden wird, dass neben den medizinischen und biologischen Faktoren auch viele andere Faktoren wie Umweltbedingungen oder soziale Lebenswelt einen Einfluss darauf haben. Dieser Grundgedanke wird auch in der Suchthilfe und Suchtprävention gelebt. Mathias Speich beschreibt, wie der Public Health-Ansatz in der Suchthilfe zum Tragen kommt, und plädiert für seine Beibehaltung als grundlegende Sichtweise auf Gesundheit, Lebensqualität und Maßnahmenplanung. » zum Artikel

Apps zu Substanzkonsum, Glücksspiel und psychosozialer Gesundheit

Eine Vorstellungsrunde

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Apps, die bei Problemen mit Substanzkonsum und exzessiven Verhaltensweisen sowie im Bereich psychosoziale Gesundheit Hilfe und Unterstützung anbieten. KONTUREN online hat das Angebot an sucht- und Mental Health-bezogenen Apps in den Blick genommen und einige Anbieter gebeten, ihre Apps anhand eines standardisierten Fragebogens vorzustellen. Entstanden ist ein Überblick aus elf vielfältigen Steckbriefen. » zum Artikel

Florian Moser, Sabrina Zenger

Abhängigkeitserkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Analyse des regionalen Hilfesystems in Stadt und Landkreis Landshut

Kindern und Jugendlichen, die verstärkt psychoaktive Substanzen konsumieren, sollten passende Interventionen und Angebote zur Verfügung stehen, die ihnen helfen, ihr risikoreiches Verhalten zu verändern. Studien zeigen, dass die Versorgung für Kinder und Jugendliche mit klinisch relevantem Substanzkonsum nicht ausreichend ist. Florian Moser und Sabrina Zenger haben untersucht, wie gut das Hilfeangebot für diese Zielgruppe in Stadt und Landkreis Landshut ausgestaltet ist. Sie haben leitfadengestützte Interviews mit Fachleuten in verschiedenen Settings der Kinder-, Jugend- und Suchthilfe geführt und Bedarfe, Versorgungspraxis sowie Verbesserungspotenziale evaluiert. In ihrem Artikel stellen sie die Ergebnisse ihrer Studie vor. » zum Artikel

Stefanie Gellert-Beckmann

Fachliche Potenziale des Bundesteilhabegesetzes für die Suchthilfe

Wie die Suchthilfe vom BTHG profitieren kann

Die Einführung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) stellt einen Paradigmenwechsel dar, an den vielerlei Erwartungen geknüpft sind. Die Leistungen der Eingliederungshilfe sind keine Fürsorgeleistungen mehr, sondern müssen den Rechtsanspruch auf Selbstbestimmung, Teilhabe und Partizipation einlösen. Zudem soll die Ausgabendynamik der Eingliederungshilfe gebremst werden. Grundlage für die Umsetzung der Leistungen sind vertragliche Regelungen. In ihrem Artikel zeigt Stefanie Gellert-Beckmann auf, wie die Suchthilfe von der Umstellung auf das BTHG profitieren kann. Systematisch klopft sie verschiedene Grundsätze und Regelungen des BTHG daraufhin ab, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie für die Suchthilfe bieten, beispielsweise die Neubewertung von Paradigmen wie die Abstinenzorientierung oder die weitere Professionalisierung durch die Implementierung von fachlichen Konzepten und Verfahren. » zum Artikel

Neue Visionen für die Suchtprävention?

Interview mit Dr. Johannes Nießen zum Übergang der BZgA in das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin

KONTUREN online hat mit Dr. Johannes Nießen über die Zukunft der Suchtprävention gesprochen. Er ist Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA, die bis 2025 in das BIPAM übergehen soll. Im Interview stellt Dr. Johannes Nießen Aufgaben und Funktion des neuen Instituts vor. » zum Artikel

Julia Klinkhamer, Prof. Dr. Knut Tielking

Prävention von Suchtproblemen bei Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

Das Gruppentraining „SUPi – Suchtprävention inklusiv“

Menschen mit geistiger Beeinträchtigung leben zunehmend selbständig und haben somit – vor allem in ambulanten Wohnformen – auch die Möglichkeit, über ihren Suchtmittelkonsum selbst zu entscheiden. Um sie dabei gut zu unterstützen, sind spezielle Präventionsangebote nötig, da herkömmliche Programme oft nicht ausreichend auf ihre Bedürfnisse eingehen. Ein zu diesem Zweck neu entwickeltes Programm ist das Selbstkontrolltraining „Suchtprävention inklusiv (SUPi)“, das Menschen mit geistiger Beeinträchtigung beim gesundheitsgerechten Umgang mit Suchtstoffen bzw. der Reduzierung des Alkoholkonsums helfen soll. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird es von der Hochschule Emden/Leer. Julia Klinkhamer und Prof. Dr. Knut Tielking stellen das Trainingsprogramm und die dazugehörige Wirkungsevaluation vor. » zum Artikel

Katharina Munz, Ulrich Claussen, David Schneider

Mediennutzung bei Menschen mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit

Ergebnisse einer trägerinternen Studie

Medienkonsum kann problematische Ausmaße annehmen, wird aber in Suchthilfeeinrichtungen bei anderweitiger Erstdiagnose oft nicht abgefragt. Wenn er als unentdeckte behandlungsbedürftige Störung während der Therapie „mitläuft“, kann er diese negativ beeinflussen. Der Frankfurter Träger Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. wollte mittels einer trägerinternen Studie herausfinden, wie ausgeprägt die Mediennutzung bei seinen Klient:innen ist und wie häufig zusätzlich zu einer stoffgebundenen Abhängigkeit noch ein problematisches Mediennutzungsverhalten auftritt. Katharina Munz, Ulrich Claussen und David Schneider stellen die Ergebnisse vor und vergleichen sie mit denen einer Studie, die vor über zehn Jahren die gleiche Frage stellte (Müller et al. 2012). » zum Artikel

Wolfgang Rosengarten

KISucht Hackathon 2024

Ideen für die Suchtprävention und Suchthilfe von morgen – ein Erfahrungsbericht

Keine Angst vor KI – im Januar 2024 trafen sich 30 Expert:innen beim KISucht Hackathon in Berlin und erläuterten Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Suchthilfe und Suchtprävention. In einem kreativen Ideenwettbewerb wurden verschiedene Anwendungen von KI erarbeitet, die die Missionen dieser Arbeitsfelder unterstützen sollen. Wolfgang Rosengarten hat an der Veranstaltung teilgenommen und berichtet über Ausgangssituation und Ergebnisse. Vor allem wurde klar: Die Suchthilfe sollte in einem großen Netzwerk die Weiterentwicklung und den Einsatz digitaler Werkzeuge in ihrem Aufgabengebiet vorantreiben. » zum Artikel