ADHS in der Suchtrehabilitation

Wie gehen Expert:innen in der Suchtreha mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung um? Erfahrungsberichte aus der Praxis

Rund ein Fünftel der Menschen mit substanzbezogenen Störungen, die in die stationäre Entwöhnung kommen, weisen eine komorbide ADHS auf. Das stellt die Einrichtungen vor große Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Medikation, aber auch aufgrund der ADHS-bedingten Symptome, die die Behandlung der Abhängigkeit erschweren. KONTUREN wollte wissen, wie die Einrichtungen mit diesen Herausforderungen umgehen. Expert:innen aus elf Reha-Einrichtungen berichten aus der Praxis und geben anhand eines standardisierten Fragebogens Auskunft zu Diagnostik, Medikation, psychotherapeutischen Ansätzen und weiteren besonderen Angeboten. » zum Artikel

Rita Hansjürgens

Der Beitrag der Suchtberatung zur Entstigmatisierung

Selbstvertrauen und Vertrauenswürdigkeit wiedererlangen

Stigmatisierung ist ein sozialer Prozess, bei dem Personen auf unerwünschte Eigenschaften reduziert und auf dieser Grundlage ausgegrenzt werden. Für Menschen mit Abhängigkeitsstörungen heißt das, dass sie oft als generell unzuverlässig und nicht vertrauenswürdig angesehen werden. Rita Hansjürgens beschreibt, wie im Prozess der Suchtberatung das Vertrauen der hilfesuchenden Menschen in sich selbst wiederhergestellt werden kann und im weiteren Verlauf auch das Vertrauen, das ihnen von Seiten des sozialen Umfelds entgegengebracht wird, wieder wächst. » zum Artikel

Heino Stöver, Ingo Ilja Michels

Wie sind die Koalitionsvereinbarungen der Ampelregierung zum Thema Drogenpolitik umgesetzt worden?

Eine kritische Analyse aus Sicht von Heino Stöver und Ingo Ilja Michels

Rund drei Jahre war die Ampelregierung im Amt. Was hat sie in Sachen Drogenpolitik bewegt? Welche Fortschritte hat sie erzielt, woran sollte die neue Regierung anschließen? Wo hat die Ampel Erwartungen geweckt, die sie nicht erfüllt hat, Ziele gesetzt, die sich nun die neue Regierung als Aufgabe vornehmen sollte? Heino Stöver und Ingo Ilja Michels nehmen aus ihrer Sicht eine retrospektive Analyse vor und markieren damit den Handlungsbedarf in der Zukunft. » zum Artikel

Tizian Keßler

Chemsex und seine Relevanz in der Drogen- und Suchtberatung

Praxisorientierte Ansätze für die Beratung von Chemsex praktizierenden Männern*

Das Phänomen Chemsex wurde erstmals zu Beginn des Jahrtausends beschrieben. Es bezeichnet den Konsum psychotroper Substanzen im sexuellen Kontext bei Männern*, die Sex mit Männern* haben. Die Schreibweise Männer* weist darauf hin, dass alle gemeint sind, die sich selbst als männlich positionieren. Der sexualisierte Substanzkonsum kann sich problematisch entwickeln. Klienten*, die mit dieser Thematik in die Suchtberatung kommen, sind kein Einzelfall mehr. Tizian Keßler stellt praxisorientierte Ansätze für die Beratung von Männern*, die Chemsex praktizieren, vor und gibt einen Überblick über Entwicklung und Hintergründe dieser Subkultur. » zum Artikel

PD Dr. Larissa Schwarzkopf, Alisa Stampf & Prof. Dr. Eva Hoch mit Unterstützung des Fachbeirats Statistik der DSHS*

Der kleine Unterschied?

Eine Trendanalyse von Männern und Frauen mit Cannabiskonsumstörungen in der ambulanten Suchthilfe in Deutschland

Welche Entwicklungen gab es in den letzten rund 20 Jahren in Deutschland beim Konsum von Cannabis? Und wie unterscheiden sie sich bei Männern und Frauen? Diese Fragen bearbeitete ein Team des IFT München anhand von Daten aus der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS). PD Dr. Larissa Schwarzkopf, Alisa Stampf und Prof. Dr. Eva Hoch legen dar, wie sich der Anteil an Betreuungen aufgrund von Cannabiskonsumstörungen in der ambulanten Suchthilfe verändert hat, und stellen Trends in Bezug auf Alter, soziodemographische Parameter, Erstbetreuung sowie Betreuungsergebnis für die hilfesuchenden Männer und Frauen gegenüber. » zum Artikel

Stefanie Bötsch

Digitale Aufklärungsarbeit: Suchtforschung und Suchthilfe nahbar machen

Wissenschaftskommunikation am Beispiel des Podcasts „Psychoaktiv“

Digitale Angebote erreichen niedrigschwellig viele Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen. Sie eignen sich deshalb sehr gut dafür, über den Konsum psychoaktiver Substanzen und weiterführende Hilfen zu informieren. Die Verbreitung von Fachinformationen im Internet trägt außerdem zur Entstigmatisierung drogenkonsumierender Menschen bei. Ein Beispiel für digitale Aufklärungsarbeit ist der Podcast „Psychoaktiv“ von Stefanie Bötsch. Die Produzentin und Suchttherapeutin berichtet, welche Chancen und auch Hürden mit digitalen Informationsangeboten in der Suchthilfe verbunden sind. » zum Artikel

Mathias Speich

Public Health in der Suchthilfe und Suchtprävention

Plädoyer für ein multifaktorielles Gesundheitsverständnis

Der Public Health-Ansatz stellt den Erhalt der Gesundheit in den Vordergrund, wobei Gesundheit so verstanden wird, dass neben den medizinischen und biologischen Faktoren auch viele andere Faktoren wie Umweltbedingungen oder soziale Lebenswelt einen Einfluss darauf haben. Dieser Grundgedanke wird auch in der Suchthilfe und Suchtprävention gelebt. Mathias Speich beschreibt, wie der Public Health-Ansatz in der Suchthilfe zum Tragen kommt, und plädiert für seine Beibehaltung als grundlegende Sichtweise auf Gesundheit, Lebensqualität und Maßnahmenplanung. » zum Artikel

Apps zu Substanzkonsum, Glücksspiel und psychosozialer Gesundheit

Eine Vorstellungsrunde

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Apps, die bei Problemen mit Substanzkonsum und exzessiven Verhaltensweisen sowie im Bereich psychosoziale Gesundheit Hilfe und Unterstützung anbieten. KONTUREN online hat das Angebot an sucht- und Mental Health-bezogenen Apps in den Blick genommen und einige Anbieter gebeten, ihre Apps anhand eines standardisierten Fragebogens vorzustellen. Entstanden ist ein Überblick aus elf vielfältigen Steckbriefen. » zum Artikel