Laura Hertner, Panagiotis Stylianopoulos, Dr. Simone Penka

Substanzkonsum geflüchteter Menschen

Anknüpfungspunkte für die Versorgung durch Einrichtungen der Suchthilfe

Seit 2015 sind viele geflüchtete Menschen, insbesondere aus den Herkunftsländern Syrien, Afghanistan und Irak, in Deutschland angekommen. Welche Rolle spielt für sie der Konsum psychotroper Substanzen, und wie kann problematisches Konsumverhalten verhindert oder verändert werden? Das 2019 gestartete fünfjährige Verbundprojekt PREPARE (Prevention and Treatment of Substance Use Disorders in Refugees) beschäftigt sich mit Prävention und Behandlung von Suchtproblemen bei Personen mit Fluchthintergrund. Es setzt sich aus vier Teilprojekten zusammen. Aus dem Teilprojekt „Erfassung des Substanzkonsums und Prinzipien guter Praxis bei Hilfsangeboten“ liegen nun Erkenntnisse zum Substanzkonsum geflüchteter Menschen und zu einer passgenaueren Versorgung durch das Suchthilfesystem vor. Laura Hertner, Panagiotis Stylianopoulos und Dr. Simone Penka stellen die Ergebnisse vor. » zum Artikel

Dr. Peter Raiser

Bundesweite Plattformlösungen für die Digitalisierung der Suchtberatung

Die Sozialplattform und das Konzept DigiSucht

Die Digitalisierung der Suchtberatung wird derzeit durch den parallelen Aufbau von zwei Beratungsplattformen vorangetrieben, die bundesweit und trägerübergreifend genutzt werden können. Dabei handelt es sich um die Umsetzung des Konzeptes DigiSucht, das die delphi GmbH entwickelt hat, und den Aufbau der Sozialplattform durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), in der die allermeisten Verbände der Suchthilfe zusammengeschlossen sind, hat den Entwicklungsprozess der beiden Projekte verfolgt und in Teilbereichen aktiv mitgestaltet. Dr. Peter Raiser, Geschäftsführer der DHS, stellt den aktuellen Umsetzungsstand der beiden Plattformen dar und erläutert Ziele und Hintergründe. » zum Artikel

Andrea Hardeling

Digitalisierung in der Suchtberatung

Herausforderungen und Handlungsbedarf

Durch die Corona-Pandemie hat die Entwicklung und Umsetzung digitaler Angebote in der Suchtberatung einen ungeahnten Schub erhalten. Dieser Veränderungsprozess vollzieht sich nicht nur im Bereich Technik und Know-how, sondern betrifft auch die Unternehmenskultur, die Konzeption von Angeboten und die Fachkräfteausbildung. Nicht zuletzt treten neue Fragen der Finanzierung auf den Plan. Andrea Hardeling stellt dar, welche konkreten Herausforderungen und Aufgaben für Suchtberatungsstellen im Zuge der Digitalisierung ihres Arbeitsfeldes bestehen. » zum Artikel

Gotthard Lehner, Nathalie Susdorf

Die Kinder mitnehmen

Therapieleistungen für suchtkranke Frauen und ihre Kinder

In Deutschland leben knapp drei Millionen Kinder mit abhängigkeitskranken Müttern und/oder Vätern zusammen. Sie sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Die DGD Fachklinik Haus Immanuel und das DGD Mutter-Kind-Zentrum „Rückenwind“ bieten alkohol- und medikamentenabhängigen Frauen die Möglichkeit, ihre Kinder mitzunehmen und gemeinsam an einer Mutter-Kind-Therapie teilzunehmen. Während der Entwöhnungsbehandlung und bei einem Aufenthalt im Mutter-Kind-Zentrum werden die Kinder in der klinikeigenen Kita in heilpädagogischen Gruppen betreut. Daneben bestehen Angebote, die die Mutter-Kind-Beziehung fördern sollen. Gotthard Lehner und Nathalie Susdorf stellen das Hilfsangebot für Frauen und Mütter mit Kindern in den beiden Einrichtungen vor. » zum Artikel

Frauke Gebhardt

Hilfe für Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern

Wie werden die Empfehlungen aus der „Arbeitsgruppe Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern“ (KpkE) umgesetzt?

2014 stellten 19 Fachverbände gemeinsam beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Bundesministerium für Gesundheit einen Antrag auf die Einrichtung einer Sachverständigenkommission zum Thema „Hilfen für Kinder und Familien mit psychisch kranken Eltern“. Dies war der offizielle Anstoß zu einem Prozess, in dessen Verlauf die „Arbeitsgruppe Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern“ (KpkE) gegründet wurde – ein Meilenstein! Im Dezember 2019 legte die Arbeitsgruppe dem Deutschen Bundestag 19 Empfehlungen zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil psychisch erkrankt ist, vor. Seitdem sind zweieinhalb Jahre vergangen, und es stellt sich die Frage „Wo stehen wir jetzt?“ Frauke Gebhardt von NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V. stellt die Empfehlungen und den aktuellen Umsetzungsstand vor. » zum Artikel

Benjamin Becker

Digitaler Wandel in der Suchtprävention

Kommentar aus der Praxis der Jugendarbeit

Digitale Kommunikation ist für die heranwachsende Generation normal. Die Suchtprävention hat hier noch Barrieren zu überwinden. Wie Digitalisierung und Corona-Krise einen Paradigmenwechsel in der Suchtprävention voranbringen könnten, beschreibt Benjamin Becker aus der Fachsicht von blu:prevent, dem Suchtpräventionsangebot des Blauen Kreuzes für Jugendliche. » zum Artikel

Thomas Hempel

Substitution und medizinische Reha

Umfrage des bus. zeigt, es liegen viele Behandlungsangebote vor

Die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger ist eine bewährte medikamentöse Standardbehandlung in der Suchtmedizin. Substitution während der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker wurde dagegen oft kritisch gesehen. In jüngster Zeit nehmen die Anfragen zu diesem Behandlungsangebot jedoch zu, und es ist eine dynamische Entwicklung in diesem Bereich zu verzeichnen. Um den aktuellen Stand im Hinblick auf Verbreitung und Durchführung von Substitution in der Reha zu erfassen, führte der Bundesverband Suchthilfe e. V. (bus.) unter seinen Mitgliedseinrichtungen eine Online-Abfrage durch. Thomas Hempel stellt die Ergebnisse vor. » zum Artikel

Dr. Clemens Veltrup, Thomas Hempel

Psychotherapie der Zukunft: Studium und Weiterbildung

Von der Approbation zur / zum Fachpsychotherapeut:in

Am 1. September 2020 ist ein neues Psychotherapeutengesetz in Kraft getreten, welches zu einer grundsätzlich neuen Form der Approbation zur Psychotherapeutin bzw. zum Psychotherapeuten führt und eine Weiterbildung zu Fachpsychotherapeut:innen beinhaltet. Dr. Clemens Veltrup und Thomas Hempel erläutern Aufbau und Rahmenbedingungen der neu gestalteten Ausbildung. Sie stellen dar, welche Chancen und Herausforderungen sich aus den neuen Bestimmungen für die Suchthilfe ergeben, und geben Handlungsempfehlungen für die Fachkliniken.
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