Vom Hamburger Wohnstift zum sozialwirtschaftlichen Unternehmen
Ab April 2024 feiert die Alida Schmidt-Stiftung mit einer Reihe von Fachveranstaltungen ihr 150-jähriges Bestehen. Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Strenge: „Wissen neu aufzunehmen, zu teilen und sich weiterzuentwickeln, liegt im Wesen der Alida Schmidt-Stiftung, die von einem Wohnstift mit 34 Wohnungen zu einem großen sozialwirtschaftlichen Unternehmen wurde.“ Nach dem gestrigen Senatsempfang und einem Fest für alle Mitarbeitenden (24. April) folgen drei Fachtage. Ausführliche Informationen hierzu im Veranstaltungsflyer.
- 16. Mai 2024 im Fachkrankenhaus Hansenbarg in Hanstedt bei Buchholz: „Teilhabe statt Stigmatisierung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen“
- 26. Juni 2024 in der Therapeutischen Gemeinschaft Jenfeld: „Stoffungebundene Süchte / Glücksspiel, Medien- und Internetsucht“
- 27. August 2024 auf Einladung des Bereichs Kinder-, Jugend -und Eingliederungshilfe im Gemeindehaus der St. Michaeliskirche: „Bedarfsermittlung und -orientierung in den Hilfen für Familien / Wie kann gute Hilfe zur Erziehung gelingen?“
Am 15. April vor 150 Jahren: Hamburger Senat genehmigt Statuten für Wohnstift
Einen Überblick über die Stiftung und ihre Geschichte, dargestellt im Wechsel zwischen früheren Entwicklungen und der Praxis im Heute, bietet die Stiftungsbroschüre. Die Historikerin Dr. Kristina Vagt hat die Geschichte der Stiftung erforscht und für die Broschüre textlich aufbereitet. Dazu kommen aktuelle Text und Interviews.
Errichtet wurde die Stiftung von der Hamburgerin Ida Schmidt im Gedenken an ihre früh verstorbenen Tochter Alida. Sie baute auch das Alida Schmidt-Wohnstift in der Bürgerweide 23 für bedürftige „Witwen und Jungfrauen“.
Über Jahrzehnte betrieb die Stiftung ausschließlich das Wohnstift. Nach 1945 half sie durch neue Wohnheime z. B. für alleinstehende junge Frauen, Tbc-kranke Männer oder schwerbehinderte Ältere beim Wiederaufbau Hamburgs. In den 70erJahren wurden die Hilfeangebote professionalisiert und neue Aufgaben insbesondere in der Suchtkrankenhilfe kamen hinzu.
Heute haben über 300 Seniorinnen und Senioren mit geringem Einkommen in einer der stiftungseigenen Seniorenwohnanlagen eine eigene Wohnung gemietet und erhalten Betreuungsleistungen. Darüber hinaus wohnen in 40 weiteren stiftungseigenen Wohnungen Mieterinnen und Mieter mit niedrigem Einkommen.
Im Bereich Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe betreut die Stiftung laufend stationär oder ambulant etwa 200 Familien mit ihren Kindern und junge Frauen mit psychischen Erkrankungen.
Rund 1.700 Klienten und Klientinnen mit einer Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten und mit anderen Suchterkrankungen werden durch die Alida Schmidt-Stiftung in ihren Suchthilfeeinrichtungen jährlich unterstützt.
Hans-Peter Strenge, Vorstandsvorsitzender: „Fast 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen diese Zielgruppen in den Facheinrichtungen und Wohnanlagen der Stiftung und bringen täglich ihre fachliche Kompetenz und ihr Engagement in die Stiftung ein. Dafür sagen wir DANKE an alle, die heute und früher in den Stiftungen wirk(t)en!“
Quellen:
• Pressemitteilung der Alida-Schmidt-Stiftung, 9.4.2024
• Jubiläumsbroschüre: Alida Schmidt-Stiftung (Hg.), Vom Hamburger Wohnstift zum sozialwirtschaftlichen Unternehmen. Alida Schmidt-Stiftung 1874-2024, Hamburg 2024