Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung werden aufgrund einer verbesserten sozialmedizinischen Versorgungslage immer älter. Auf ihre damit einhergehenden Bedürfnisse ist das Hilfesystem noch nicht ausreichend eingestellt. In Folge der Abhängigkeitserkrankung ergeben sich frühzeitig einsetzende kognitive, psychische und körperliche Beeinträchtigungen. Der Träger Condrobs e. V. in München, bereits erfahren im „Betreuten Wohnen 40+“, hat 2021 das Angebot „Intensiv Betreutes Wohnen“ auf den Weg gebracht. Es richtet sich insbesondere an ältere drogenabhängige Menschen, die körperlich stärker beeinträchtigt sind. Christiane Hunstein und Sarah Theres Schütze stellen das Pilotprojekt vor und fassen zusammen, was es braucht, um ältere Menschen mit Konsumerfahrung möglichst gut zu versorgen. » zum Artikel
Gewalt ist auch in der Suchthilfe ein reales und verbreitetes Phänomen. Dies ist das Ergebnis einer groß angelegten Studie, in der Fachkräfte der Sozialen Arbeit, darunter auch aus der Suchthilfe, zu ihren Erfahrungen mit Gewalt im Arbeitsalltag befragt wurden. Die Studie zeigt, dass verletzendes Verhalten (wie psychische und physische Gewalt oder sexuelle Grenzverletzungen) sowohl von Klient:innen als auch von Beschäftigten ausgehen kann. Außerdem wurde deutlich, dass das Auftreten gewaltförmiger Dynamiken in Zusammenhang mit den institutionellen Rahmenbedingungen steht. Dort, wo die Arbeitsbedingungen als belastend empfunden werden, steigt die Gewalt. Nikolaus Meyer und Elke Alsago stellen die Studienergebnisse und daraus zu ziehende Konsequenzen vor. » zum Artikel
Rund ein Fünftel der Menschen mit substanzbezogenen Störungen, die in die stationäre Entwöhnung kommen, weisen eine komorbide ADHS auf. Das stellt die Einrichtungen vor große Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Medikation, aber auch aufgrund der ADHS-bedingten Symptome, die die Behandlung der Abhängigkeit erschweren. KONTUREN wollte wissen, wie die Einrichtungen mit diesen Herausforderungen umgehen. Expert:innen aus elf Reha-Einrichtungen berichten aus der Praxis und geben anhand eines standardisierten Fragebogens Auskunft zu Diagnostik, Medikation, psychotherapeutischen Ansätzen und weiteren besonderen Angeboten. » zum Artikel