PD Dr. Larissa Schwarzkopf, Monika Murawski, Carlotta Riemerschmid, Jutta Künzel

Ambulante und stationäre Suchtrehabilitation

Eine Gegenüberstellung von Klientel und Behandlungsergebnis auf Basis der deutschen Suchthilfestatistik

Ambulante und stationäre Suchtrehabilitation erreichen unterschiedliche Zielgruppen. Ob eine ambulante Entwöhnungsbehandlung für eine:n Rehabilitand:in geeignet ist, hängt von medizinischen, sozialen und infrastrukturellen Aspekten ab. Aufbauend auf dem Kurzbericht 2023/I der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) stellen PD Dr. Larissa Schwarzkopf, Monika Murawski, Carlotta Riemerschmid und Jutta Künzel Klientel und Behandlungsergebnis der ambulanten und stationären Suchtrehabilitation gegenüber. Verglichen werden soziodemographische und störungsbezogene Merkmale sowie Haltequote und Behandlungserfolg der beiden Rehabilitand:innengruppen. » zum Artikel

Prof. Dr. Andreas Koch

Gedanken zur Zukunft der Suchtberatung – Kommentar zum Artikel von Daniel Zeis

In dem am 7. Februar erschienenen Artikel „Die Zukunft der Suchtberatung liegt nicht im Vergaberecht“ nimmt der Autor Daniel Zeis eine Einordnung und Bewertung des Vergaberechts im Hinblick auf die Finanzierung der Leistung Suchtberatung vor. Vorherrschend sind für ihn die negativen Auswirkungen dieses Verfahrens. Eine andere Meinung vertritt Prof. Dr. Andreas Koch, der in öffentlichen Ausschreibungen für ambulante Suchtberatungsstellen nicht nur Nachteile sieht, sondern sie auch als Anstoß für konzeptionelle Weiterentwicklungen und Innovationsfähigkeit wahrnimmt. In seinem Kommentar eruiert er, welche Strategien die Zukunft der Suchtberatung sichern könnten. » zum Artikel

Daniel Zeis

Die Zukunft der Suchtberatung liegt nicht im Vergaberecht

Zur Bedeutung von öffentlichen Ausschreibungen für ambulante Suchtberatungsstellen

Die Finanzierung von Suchtberatungsstellen ist ein viel und kritisch diskutiertes Thema. Für die Leistung Suchtberatung besteht keine eigene verbindliche gesetzliche Regelung, sie fällt in den Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge, so dass ihr regional unterschiedlich viel Gewicht – und Ausstattung – zuteilwird. Diese unsichere Situation wird verschärft durch die Möglichkeit, von öffentlichen Ausschreibungen betroffen zu sein und um den „Auftrag Suchtberatung“ mit anderen Wettbewerbern konkurrieren zu müssen. Daniel Zeis stellt dar, warum sich Vergabeverfahren nicht für soziale Dienstleistungen, insbesondere Suchtberatung, eignen bzw. an welchen konkreten Merkmalen dieser Leistungen das liegt. » zum Artikel

Laura Hertner, Panagiotis Stylianopoulos, Dr. Simone Penka

Substanzkonsum geflüchteter Menschen

Anknüpfungspunkte für die Versorgung durch Einrichtungen der Suchthilfe

Seit 2015 sind viele geflüchtete Menschen, insbesondere aus den Herkunftsländern Syrien, Afghanistan und Irak, in Deutschland angekommen. Welche Rolle spielt für sie der Konsum psychotroper Substanzen, und wie kann problematisches Konsumverhalten verhindert oder verändert werden? Das 2019 gestartete fünfjährige Verbundprojekt PREPARE (Prevention and Treatment of Substance Use Disorders in Refugees) beschäftigt sich mit Prävention und Behandlung von Suchtproblemen bei Personen mit Fluchthintergrund. Es setzt sich aus vier Teilprojekten zusammen. Aus dem Teilprojekt „Erfassung des Substanzkonsums und Prinzipien guter Praxis bei Hilfsangeboten“ liegen nun Erkenntnisse zum Substanzkonsum geflüchteter Menschen und zu einer passgenaueren Versorgung durch das Suchthilfesystem vor. Laura Hertner, Panagiotis Stylianopoulos und Dr. Simone Penka stellen die Ergebnisse vor. » zum Artikel

Antje Matthiesen

Substitutionsbehandlung während der Corona-Pandemie

Welche Veränderungen gab es und welche sollten bleiben?

Die Nachrichten von einer neuen, bedrohlichen Infektionskrankheit versetzten Anfang 2020 insbesondere Mitarbeiter*innen der Substitutionsbehandlung und ihre Klient*innen in Sorge. Befürchtet wurden viele Ansteckungen mit möglichen Todesfällen unter der vulnerablen Personengruppe, ein Ansturm auf die Substitutionspraxen und flächendeckende Schließungen der Praxen als Zentren der Verbreitung des Virus. Die erwartete Katastrophe ist ausgeblieben. Schnell wurden zur Aufrechterhaltung der Angebote Hygienekonzepte erstellt und neue Arbeitsweisen umgesetzt. Veränderungen der gesetzlichen Vorgaben führten zu mehr Flexibilität in der Behandlung und zu vereinfachten Verfahren. Auch die Klient*innen haben durch Corona nicht nur schlechte Erfahrungen gemacht. Antje Matthiesen berichtet aus der Praxis über die Auswirkungen der Pandemie auf die Substitutionsbehandlung. Dieser Artikel erscheint als vierter innerhalb der Artikelserie „Zukunftstrends – Was bleibt von Corona?“. » zum Artikel

Prof. Dr. Knut Tielking, Christina Diekhof, Meike Panknin-Rah

„In einer Spirale nach oben“

Arbeitshilfe für eine Kurzintervention in der Beratung bei Glücksspielproblemen

Mehr spielfreie Lebensqualität und weniger Abwehr bei der Auseinandersetzung mit dem eigenen problematischen Glücksspielverhalten – diese Veränderungen unterstützt das Kurzinterventionsprogramm „In einer Spirale nach oben“ (SNO). SNO basiert auf einem Manual aus dem Hartdrogenbereich, das für den Bereich problematisches Glücksspielen angepasst wurde. Es arbeitet ressourcenorientiert und motivationsfördernd und begleitet Glücksspielende Schritt für Schritt bei der Verhaltensänderung. Im Zeitraum von 2015 bis 2020 wurde das Programm in Niedersachsen evaluiert und bearbeitet. Über die Entstehung der Neuauflage aus 2020 berichten Prof. Dr. Knut Tielking, Christina Diekhof und Meike Panknin-Rah. » zum Artikel

Karl Lesehr

Die individuelle Lebensqualität verbessern

Erfahrungen und Reflexionen zum Abschluss des Projektes Su+Ber – Sucht und Beruf

„Su+Ber – Sucht und Beruf“ ist ein Projekt zur Teilhabeförderung von Langzeitarbeitslosen mit Suchtproblemen (wir berichteten auf KONTUREN, Teil 1 + Teil 2). Im Juli 2019 ging das Projekt zu Ende. Im Rahmen von Su+Ber wurde erprobt, wie Leistungen und Maßnahmen der Arbeitsförderung, der Suchtrehabilitation und der Suchthilfe in einer Gesamtmaßnahme wirksam und effizient verknüpft werden können. Karl Lesehr reflektiert die innere Projektentwicklung und stellt dar, welche – erwarteten und unerwarteten – Schwierigkeiten aufgetreten sind, wie sich die Arbeitshaltungen der beteiligten Fachleute dadurch verändert haben und welche Verbesserungsmöglichkeiten für Folgeprojekte bestehen. » zum Artikel

Detlef Weiler, Dr. Hans Wolfgang Linster, Wolfgang Langer

Das Modell „prospektive Standardkatamnese“ in der ambulanten Rehabilitation Sucht

Ausgewählte Ergebnisse und Effekte im Behandlungsverlauf

Die ambulante medizinische Rehabilitation Abhängigkeitskranker wird in Deutschland schon seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Ein neues Modell, die Wirksamkeit mittels Katamnesebefragungen zu messen, setzt der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv) ein. Mit der „prospektiven Standardkatamnese“ werden der Behandlungserfolg und längerfristige Effekte anhand von Erhebungen zu drei Messzeitpunkten überprüft. Mittlerweile liegen Ergebnisse aus sechs Entlassjahrgängen vor. Detlef Weiler, Dr. Hans Wolfgang Linster und Wolfgang Langer stellen das Modell und die damit erfassten Effekte im Behandlungsverlauf vor. » zum Artikel