Laura Hertner, Panagiotis Stylianopoulos, Dr. Simone Penka

Substanzkonsum geflüchteter Menschen

Anknüpfungspunkte für die Versorgung durch Einrichtungen der Suchthilfe

Seit 2015 sind viele geflüchtete Menschen, insbesondere aus den Herkunftsländern Syrien, Afghanistan und Irak, in Deutschland angekommen. Welche Rolle spielt für sie der Konsum psychotroper Substanzen, und wie kann problematisches Konsumverhalten verhindert oder verändert werden? Das 2019 gestartete fünfjährige Verbundprojekt PREPARE (Prevention and Treatment of Substance Use Disorders in Refugees) beschäftigt sich mit Prävention und Behandlung von Suchtproblemen bei Personen mit Fluchthintergrund. Es setzt sich aus vier Teilprojekten zusammen. Aus dem Teilprojekt „Erfassung des Substanzkonsums und Prinzipien guter Praxis bei Hilfsangeboten“ liegen nun Erkenntnisse zum Substanzkonsum geflüchteter Menschen und zu einer passgenaueren Versorgung durch das Suchthilfesystem vor. Laura Hertner, Panagiotis Stylianopoulos und Dr. Simone Penka stellen die Ergebnisse vor. » zum Artikel

Sabine Köhler, Dr. Dieter Kunz, David Schneider

Psychosoziale Belastungen und Suchtmittelkonsum von unbegleiteten minderjährigen Ausländer/innen

Eine explorative Untersuchung in der stationären Jugendhilfe

Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern bzw. Erziehungsberechtigte in Deutschland einreisen, werden durch das Jugendamt in Obhut genommen und erhalten Leistungen der Jugendhilfe (SGB VIII). Anfang 2018 waren über 50.000 ‚unbegleitete‘ Minderjährige und junge Volljährige in der Zuständigkeit der Jugendhilfe. Sie haben im Heimatland und auf der Flucht in unterschiedlichem Ausmaß Erfahrungen von Bedrohung, Gewalt, Verfolgung, Folter und Krieg gemacht. Um Hinweise auf konkrete psychosoziale Belastungen, den Suchtmittelkonsum und die Ressourcen der Jugendlichen zu erhalten, führte der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe (JJ) eine explorative Untersuchung in den eigenen stationären Jugendhilfeeinrichtungen durch. Das Autorenteam Sabine Köhler, Dr. Dieter Kunz und David Schneider stellt die Ergebnisse vor. » zum Artikel

Eva Egartner, Beate Zornig-Jelen

Migration und Sucht

Erfahrungen aus der Versorgung suchtmittelkonsumierender geflüchteter Menschen

In den letzten Jahren kamen viele aus ihren Heimatländern geflüchtete Menschen nach Deutschland. Im Heimatland und auf der Flucht haben sie zum großen Teil traumatisierende Erfahrungen gemacht. Nicht selten werden diese durch Suchtmittelkonsum ‚behandelt‘. Aber auch die Lebensumstände nach der Ankunft in Deutschland – gezeichnet durch Warten, Ungewissheit, Langeweile und Angst – können den Konsum von Suchtmitteln verstärken. Eva Egartner und Beate Zornig-Jelen berichten über Erfahrungen aus der Versorgung suchtmittelkonsumierender geflüchteter Menschen und leiten daraus Forderungen für bessere Hilfeangebote ab. » zum Artikel

Dieter Ameskamp, Dr. med. Thomas Kuhlmann, Astrid Leicht, Hans-Günter Meyer-Thompson, Dr. med. Sibylle Quellhorst, Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter, Dr. Theo Wessel

Flüchtlinge und (Opioid-)Abhängigkeit

Die Hürden zur Behandlung

Flucht und Traumata erhöhen die Gefahr eines missbräuchlichen Konsums von psychotropen Substanzen. Zugleich stammen viele der nach Deutschland geflüchteten Menschen aus Herkunftsländern, in denen Opioidgebrauch weit verbreitet und kulturell akzeptiert ist. Es ist davon auszugehen, dass eine nennenswerte Zahl an Geflüchteten – ob ‚mitgebracht‘ oder hier entwickelt – einen riskanten, schädlichen oder abhängigen Konsum von psychoaktiven Substanzen aufweist. Eine Expertenrunde hat den aktuellen Wissensstand zusammengefasst. Dieser Text, den wir hier auf KONTUREN online veröffentlichen, wurde im Anschluss an einen Fachaustausch zum Thema „Flüchtlinge in Deutschland – eine Herausforderung auch für die Sucht- und Drogenpolitik?“ verfasst, zu dem die Drogenbeauftragte am 25. Mai 2016 eingeladen hatte. » zum Artikel