Die neue Weiterbildung der Psychotherapeut:innen – Chancen und Risiken für die Suchthilfe

Einschätzungen von Expert:innen aus der Praxis

Psychotherapeut:innen sind eine relevante Berufsgruppe in der ambulanten und stationären Suchthilfe. Am 1. September 2020 ist ein neues Psychotherapeutengesetz in Kraft getreten, das die Approbation von Psychotherapeut:innen neu regelt und eine Weiterbildung zu Fachpsychotherapeut:innen beinhaltet. Die ersten Absolvent:innen des neu aufgestellten Studiengangs „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ werden ab 2024 in steigender Anzahl die Universitäten verlassen. KONTUREN online hat Expert:innen aus der Praxis gefragt, wie sie die Veränderung in der Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeut:innen einschätzen und welche Folgen sich für die Einrichtungen der Suchthilfe daraus ergeben. » zum Artikel

Corinna Mäder-Linke, Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel

Weiterbildung Suchttherapie im digitalen Format!?

Corona stellt tradierte Strukturen auf den Prüfstand

Mit Ausbruch der Pandemie kamen nicht nur Hilfeangebote der Einrichtungen unvermittelt für längere oder kürzere Zeit zum Erliegen, auch die Weiterbildung zur / zum Suchttherapeut*in, die bis dahin zu hundert Prozent in Präsenzveranstaltungen durchgeführt worden war, musste kurzfristig unterbrochen werden. Wie überall stellte sich die Frage, wie es unter Berücksichtigung von Kontaktbeschränkungen mit den Kursen weitergehen sollte. Auch hier konnten zeitnah digitale Lösungen gefunden werden. Corinna Mäder-Linke berichtet, welche Erfahrungen Lernende und Lehrende damit gemacht haben und welche Veränderungen für die Zukunft übernommen werden könnten. Im Anschluss daran legt Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel dar, welchen Bedarf an Weiterbildung die Pandemie offengelegt hat, nämlich vor allem die Entwicklung und Vermittlung digitaler Kompetenz. Mit entsprechend gut ausgebildeten Mitarbeitenden und angepassten Prozessen wird Suchthilfe als anspruchsvolles und attraktives berufliches Betätigungsfeld wahrgenommen. Dieser Artikel erscheint als dritter innerhalb der Artikelserie „Zukunftstrends – Was bleibt von Corona?“. » zum Artikel

Dr. Wibke Voigt

Ermutigung tut not!

Ergebnisse einer Umfrage zu Weiterbildungsermächtigungen in Suchtfachkliniken

Psychologen in Ausbildung und Assistenzärzte werden sich nur eine solche Klinik als Arbeitsstelle aussuchen, an der sie ihre Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten bzw. ihre fachärztliche Weiterbildung absolvieren können. Dazu benötigt die ärztliche Leitung eine so genannte Weiterbildungsermächtigung, die bei der Ärztekammer beantragt und von dieser bewilligt werden muss. Wie sieht es nun in der Praxis mit dem Vorliegen von Weiterbildungsermächtigungen in Suchtkliniken aus? Dies wollte der Deutsche Bundesverband der Chefärztinnen und Chefärzte der Fachkliniken für Suchtkranke (DBCS) wissen und führte eine Umfrage durch. Dr. Wibke Voigt präsentiert und kommentiert die Ergebnisse. » zum Artikel

Dr. Ursula Fennen

Vom Aussterben der Sozialmediziner und der Bedeutung von Weiterbildung

Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis

Ärzte ohne Zusatztitel Sozialmedizin werden aktuell vom Leistungsträger als Leiter einer Reha-Klinik akzeptiert, wenn sie denn die Weiterbildungsseminare besucht haben. Warum es trotzdem oder gerade deshalb so wichtig ist, den Zusatztitel Sozialmedizin zu erwerben – und auch die entsprechende Weiterbildungsermächtigung –, erörtert Dr. Ursula Fennen. Sie stellte 2010 einen Antrag auf Weiterbildungsermächtigung für die Zusatzbezeichnung Sozialmedizin, der abgelehnt wurde. Dagegen klagte sie erfolgreich – ein Fall, der auch für andere Antragsteller richtungsweisend sein kann. » zum Artikel

Dr. Markus Wenning

Weiterbildungsermächtigungen in Fachkliniken in Westfalen-Lippe

Aus Sicht derjenigen, die die Weiterbildungsermächtigungen erteilen, beschreibt Dr. Markus Wenning von der Ärztekammer Westfalen-Lippe, welche Kriterien für die Vergabe einer Weiterbildungsermächtigung erfüllt sein müssen. Außerdem berichtet er über die Evaluation von Weiterbildungen und die Durchführung von Visitationen in Weiterbildungsstätten, weiterhin geht er auf die besondere Situation in Suchtfachkliniken ein. » zum Artikel