Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht

REITOX-Bericht 2015

Cover Reitox 2015Der jährlich erscheinende „REITOX-Bericht“ ist das Standardwerk zum Thema illegale Drogen in Deutschland. Er liefert umfangreiches Zahlenmaterial über die Entwicklung des Drogenkonsums und zur Behandlung von Suchterkrankungen. Mit dem aktuellen Jahresbericht 2015, den die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) als REITOX-Knotenpunkt an die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) liefert, wird erstmalig eine europaweit einheitliche Struktur eingeführt. Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, Leiter der DBDD: „In diesem Jahr legen wir den Bericht erstmalig in einer neuen, übersichtlicheren Struktur vor. Die einzelnen Themen werden in abgeschlossenen Einzeltexten – so genannten Workbooks – behandelt. Das ermöglicht eine deutlich effizientere Lektüre, insbesondere wenn nur Informationen zu einem bestimmten Bereich gesucht werden. Gleichzeitig erleichtert die neue Struktur auch den besseren Vergleich mit den Berichten aus anderen europäischen Staaten.“

Der REITOX-Bericht 2015 besteht aus folgenden Workbooks: „Drogenpolitik“, „Rechtliche Rahmenbedingungen“, „Drogen“, „Prävention“, „Behandlung“, „Gesundheitliche Begleiterscheinungen und Schadensminimierung“, „Gefängnis“, „Drogenmärkte und Kriminalität“ sowie in englischer Sprache „Research und Best Practice“. In ihnen wird die aktuelle Situation in Deutschland dargestellt.

So zeigt das „Workbook Drogen“, dass in Deutschland Cannabis nach wie vor sowohl unter Erwachsenen als auch unter Jugendlichen die mit großem Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge ist. Fast jeder vierte Erwachsene gab an, Cannabis wenigstens einmal im Leben konsumiert zu haben. Nennenswerte Prävalenzwerte für den Konsum illegaler Substanzen in der erwachsenen Bevölkerung erreichen darüber hinaus in absteigender Reihenfolge Kokain, Amphetamine und Ecstasy. Allerdings schwankt die Bedeutung einzelner Stimulanzien je nach Region und Szene sowie zwischen den Altersgruppen erheblich. Eine wachsende Bedeutung kommt dabei Amphetaminen zu. Dieser Trend steht in Übereinstimmung mit Beobachtungen und Entwicklungen in anderen Ländern Europas und international. Weiterhin spielt der Konsum von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) eine große Rolle. Besonders problematisch bleibt die Einschätzung gesundheitlicher Risiken angesichts der häufig unbekannten chemischen Zusammensetzung dieser Substanzen. Um die schädlichen Nebenwirkungen zu erforschen und ihnen entgegentreten zu können, werden aktuell Forschungsprojekte in Deutschland und Europa durchgeführt. Erste Ergebnisse dieser Projekte werden im Bericht aufgeführt.

Die Online-Veröffentlichung des REITOX-Berichts enthält eine Übersicht, die die neue Struktur erläutert und eine Kurzzusammenfassungen aller Workbooks gibt. Den REITOX-Bericht und alle weiteren Informationen finden Sie unter: http://www.dbdd.de/

Pressestelle der Bundesdrogenbeauftragten, 18. Januar 2016