Projekt SOLID fördert fachlichen Austausch zwischen Partneruniversitäten
SOLID ist ein internationales Forschungsprojekt der Frankfurt University of Applied Sciences und verschiedenen Universitäten in Zentralasien und China, die Soziale Arbeit unterrichten. Die Abkürzung SOLID steht für „Social work and strengthening NGOs in development cooperation to treat drug addiction“ (= Soziale Arbeit und Stärkung von NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit zur Behandlung von Drogenabhängigkeit). Die Zielsetzungen des Projekts sind
- die Entwicklung der Sozialen Arbeit als Forschungsgebiet und Berufsfeld in Zentralasien und China,
- die Stärkung der Sozialen Arbeit in der Drogenhilfe, v. a. in Bezug auf Infektionskrankheiten und im Gefängnissystem,
- die inhaltliche Orientierung an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“, SDGs).
Die Partnerinstitutionen sind:
- das Shanghai Mental Health Centre in China,
- die Eurasian National University in Astana in Kasachstan,
- die Bishkek State University in Kirgistan,
- das Bukhara State Medical Institute in Usbekistan
- sowie das Global Public Health Network in Warschau in Polen.
SOLID fördert 14 Doktorand:innen und fünf Post-Doc Forscher:innen. Im Rahmen des Projektes wurde 2023 eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt:
- Im April fand ein Projekttreffen in Bishkek (Kirgistan) statt, gekoppelt mit einer Konferenz „City Health“.
- Im Juli trafen sich die Stipendiat:innen im Rahmen der SOLID Sommerschule an der Frankfurt University of Applied Sciences.
- Im November fand das PhD-Kolloquium statt.
- Außerdem wurden verschiedene Online-Workshops (Methodentraining, Recherche, Journal Clubs) durchgeführt.
PhD-Kolloquium
Beim diesjährigen Kolloquium ging es um die Förderung der Fähigkeiten, in internationalen Fachzeitschriften zu publizieren, was den Doktorandinnen aus Zentralasien noch schwerfällt, weil sie vornehmlich in russischer Sprache publiziert haben, während die chinesischen Doktorand:innen englische Publikationen schon gut beherrschen.
Deutscher Suchtkongress
Die Projektgruppe besuchte auch den Deutschen Suchtkongress. Der Deutsche Suchtkongress ist eine der wichtigsten und größten interdisziplinären Veranstaltungen zur Drogenbehandlung in Deutschland. Zu Beginn des Kongresses vom 18.-20. September 2023 in Berlin wurde unser SOLID-Team vom Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, persönlich begrüßt. In einer englischsprachigen Sitzung hatten die Stipendiat:innen Gelegenheit, über ihre Forschungsarbeiten zu berichten.
Das Programm
Das Doktorandenprogramm besteht aus zwölf PhD-Stipendiat:innen aus Zentralasien und China sowie zwei Doktorand:innen aus Deutschland. Außerdem gehören fünf Post-Doc-Stipendiat:innen dazu, die die Begleitung der Doktorand:innen organisieren und Fachbetreuer:innen an den Partneruniversitäten sind. Wir gehen davon aus, dass die Doktorand:innen 2024 den Abschluss bzw. die Verteidigung der Dissertationen an den Partneruniversitäten erreichen.
In dem Projekt geht es um die Einbindung der Stipendiat:innen in Lehre und Praxis, um Öffentlichkeitsarbeit und die Erweiterung des Netzwerks. Die Netzwerkarbeit fördert Kontakte in die Wissenschaft, die Zivilgesellschaft und den öffentlichen Sektor sowie die Zusammenarbeit mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern.
Über alle Aktivitäten informiert die SOLID-Webseite: www.solid-exceed.org. Ferner werden zunehmend Artikel in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Wir gehen zudem von einer Verstetigung des Doktorandenprogramms an den Partneruniversitäten und von einer Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Curriculum Development (Entwicklung von MA-Kursen) aus. Im nächsten Jahr planen wir die Teilnahme an der „International AIDS Conference“ im Juli in München mit allen Projektpartnern. Parallel dazu wird die Herausgabe eines weiteren SOLID-Buchbandes „HIV and Hepatitis C in Central Asia and China“ vorbereitet. Der erste Band, „Social Work and Health in Prison“ (Nomos 2023), wurde im April bei der „City Health“-Konferenz in Bishkek vorgestellt.
Das Projekt SOLID wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst e. V. (DAAD) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Ingo Ilja Michels, Scientific Coordinator of the Project