SKOLL-Training

Warum SKOLL und Cannabis?

Personen mit riskanten Cannabis-Konsummustern fühlen sich oft durch traditionelle Angebote der Suchthilfe nicht angesprochen, da der Wunsch nach Abstinenz für sie zunächst nicht im Vordergrund steht. Das Selbstkontrolltraining SKOLL bietet diesen Personen die Möglichkeit, ihren Konsum kritisch zu hinterfragen und einen eigenen Standpunkt zu ihrem riskanten Konsum zu entwickeln. Die Gruppendynamik fördert eine realistische Selbsteinschätzung und unterstützt die Teilnehmenden auf ihrem Weg zur Stabilisierung, Reduzierung oder Einstellung des Konsums.

SKOLL kann als Trainingsprogramm für Jugendliche und Erwachsene eingesetzt werden. Es motiviert durch die Stärkung der Zuversicht und Eigenmotivation, ist verhaltensorientiert durch das Aufzeigen neuer Verhaltensweisen und fördert die Eigenverantwortlichkeit. Die themenzentrierten Einheiten bauen aufeinander auf und ermöglichen eine fokussierte Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten.

SKOLL: Vielseitigkeit im Einsatz

SKOLL präsentiert sich als ein flexibles Training, das sowohl in digitaler Form (SKOLL.digital) als auch in traditionellen Präsenzformaten angeboten wird. Beide Formate verzeichnen eine hohe Nachfrage. SKOLL.digital ermöglicht es Teilnehmenden, das Training ortsunabhängig zu absolvieren, während die Präsenztreffen den persönlichen Austausch und Support fördern. Bundesweit und in Österreich wird das SKOLL-Training von etwa 800 ausgebildeten Trainerinnen und Trainern in diversen Einrichtungen angeboten.

Der Beitrag von SKOLL zur Cannabis-Versorgungslandschaft

Die Evaluation von SKOLL hat ergeben, dass 80 Prozent der Trainings-Teilnehmenden und fast 90 Prozent der Standorte eine verbesserte Ansprache und Einbindung der Zielgruppen durch SKOLL feststellen. Das Training ergänzt bestehende Angebote durch seine präventive Ausrichtung und fördert einen verantwortungsbewussten Umgang mit Cannabiskonsum. In allen Altersgruppen profitieren besonders Menschen, die ihren Konsum präventiv reflektieren und kontrollieren möchten, sowie Personen in frühen Stadien der Abhängigkeitsbiographie oder mit fehlgeschlagenen Therapieversuchen. SKOLL erreicht durch die Öffnung des Abstinenzideals und die Vermittlung von Lebenskompetenzen neue und schwer zugängliche Zielgruppen.

Die Entwicklung und Umsetzung von SKOLL und SKOLL.digital wurde durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert.

Fazit

SKOLL steht als umfassendes Angebot, das sowohl digital als auch in traditionellen Formaten verfügbar ist, an der Spitze der Präventions- und Interventionsarbeit im Bereich Cannabis. Die Anerkennung auf der Grünen Liste für Prävention, die positiven Evaluationsergebnisse und die breite Förderung bestätigen die Wirksamkeit und Bedeutung von SKOLL. Durch kontinuierliche Anpassung und Erweiterung kann SKOLL einen signifikanten Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten und effektiv auf die Herausforderungen reagieren, die mit der Legalisierung von Cannabis einhergehen.

Kontakt und weitere Informationen:

Marina Wawilkin
SKOLL-Lehrtrainerin
E-Mail: skoll(at)caritas-os.de
www.skoll.de

Marina Wawilkin, 2.5.2024