RehaInnovativen – Impulse für die Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat im Januar 2021 den Werkstattbericht „RehaInnovativen – Impulse für die Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation“ vorgelegt, der Ideen und Vorschläge für eine zukunftsorientierte Ausgestaltung der medizinischen Reha aufzeigt.

Das System der medizinischen Rehabilitation ist an die geänderten Rahmenbedingungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung anzupassen, damit es auch künftig leistungsfähig sein kann. Hierfür hat das BMAS in Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) im Juni 2015 die Initiative „RehaInnovativen“ ins Leben gerufen. Während des mehrjährigen Prozesses wurden Problemlagen und Lösungsansätze unter Beteiligung von Leistungsträgern, Leistungserbringern, Fachverbänden und Betroffenenverbänden diskutiert und abschließend in einem Werkstattbericht „RehaInnovativen – Impulse für die Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation“ zusammengefasst.

Mit einer Vielzahl von Ideen und Vorschlägen spiegelt der Bericht die unterschiedlichen Sichtweisen der am Prozess beteiligten Akteure wider. Er erhebt nicht den Anspruch, eine gemeinsame Haltung zu formulieren, versteht sich aber als Grundlage für Anregungen zur zukunftsorientierten Ausgestaltung der medizinischen Rehabilitation.

Suchtreha

Gegliedert ist der Bericht in die drei Teile „Übergänge“ „Individualisierung“, „Regional zusammenarbeiten“, die jeweils Probleme/Herausforderungen aufzeigen sowie Handlungsempfehlungen/Umsetzungsmaßnahmen vorstellen.

Auch bezogen auf die Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen werden spezifische Probleme identifiziert und Lösungsvorschläge gemacht. Die Probleme bestehen vor allem beim Zugang zu einer Entwöhnungsbehandlung und an den Schnittstellen. So fordern die Autor*innen eine „Kultur des Hinschauens in der niedergelassenen ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung sowie beim Krankenhauspersonal“ und einen häufigeren Einsatz von Screening-Verfahren, um mehr Behandlungsbedürftige zu erreichen und in Reha-Maßnahmen zu vermitteln (S. 12 f.). Weitere Vorschläge der Autor*innen zur Verbesserung der rehabilitativen Versorgung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen sind:

  • Überprüfen und Vereinfachen der Verfahrenswege zur Einleitung/Verordnung von Reha-Leistungen
  • Entwicklung von Nahtlos-Verfahren aus dem qualifizierten Entzug in die Entwöhnungsbehandlung und darüber hinaus zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
  • Schaffung ausreichender Reha-Kapazitäten sowie ambulanter Nachsorge
  • Fallmanagement und Fallbegleitung zur Förderung der Zugänge in die Rehabilitation und Verbesserung der Übergänge (S. 22 f.)

Mehr Informationen zum Projekt und den Werkstattbericht als Download finden Sie hier: http://www.rehainnovativen.de/infos-und-mterialien/downloads-zum-projekt.html

Quelle: Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht, https://www.reha-recht.de, 13.1.2021. Ergänzungen zur Suchtreha: Redaktion KONTUREN online