Das astra-Programm ist „Projekt des Monats“ der Drogenbeauftragten
Das astra-Programm unterstützt Pflegeschüler/-innen dabei, rauchfrei zu bleiben oder es wieder zu werden, und ist im Januar 2016 das „Projekt des Monats“ der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Entwickelt wurde das Programm 2013 bis 2015 im Rahmen eines Modellprojektes des Bundesministeriums für Gesundheit. Gezielte Strategien und Maßnahmen zur Implementierung des astra-Programms in die Pflegeausbildung werden in dem aktuellen Folgeprojekt „astra-Implementationsforschung“ bis September 2016 gefördert. Anlass hierzu war, dass bis zu 50 Prozent der Pflegeschüler/-innen schon zu Beginn der Ausbildung rauchen. Als wesentliche Ursachen wurden im astra-Modellprojekt die Stressbelastung bei kaum verlässlichen Pausenregelungen und die hohe Akzeptanz der Zigarettenpause im Pflegealltag als ‚kurze Auszeit‘ erkannt.
Die kooperative Projektleitung, bestehend aus dem Institut für Therapieforschung IFT München, der Hochschule Esslingen, der Hochschule Hannover und dem Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e. V., setzte auf eine partizipative Programmentwicklung, an der die zukünftigen Nutzer – Ausbildungsverantwortliche an Pflegeschulen und Lernorten wie Pflegeheime und Kliniken sowie Schüler/-innen – von Beginn an beteiligt waren.
Seit 2013 haben inzwischen zehn Ausbildungskurse an neun Pflegeschulen mit dem astra-Programm gearbeitet, das nach deren Erfahrungen immer wieder angepasst wurde. Diese enge Zusammenarbeit hat sich gelohnt. Die ersten Pflegeschulen haben das Programm bereits während der Projektphase in das Curriculum integriert. Dies zeugt von einer hohen Akzeptanz und einem großen praktischen Nutzen für die Schüler/-innen, aber auch für die Lehrenden und die Schulentwicklung insgesamt. Die Evaluationsstudie ergab, dass entscheidende Prozesse durch das astra-Programm angestoßen werden konnten.
Seit 2015 werden auch erstmalig Fortbildungen für astra-Trainer/-innen angeboten. Das Programm wird aktuell um ein innovatives Modul zur Raucherberatung in der Pflege ergänzt. Integriert werden weiterhin auch die Unterrichtskonzepte aus dem Partnerprojekt PA-TRES der Universität Würzburg zu den Schwerpunkten gesunder Lebensstil, Rauchen und Raucherberatung sowie Stressbewältigung in der Pflegeausbildung. Zur nachhaltigen Entwicklung werden der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Beteiligten in den Pflegeschulen und Gesundheitseinrichtungen im DNRfK e. V. unterstützt.
Unter http://www.astra-programm.de/ erhalten Sie detaillierte Informationen zum astra-Programm, zu den beteiligten Schulen, einzelnen Strategien der Implementationsforschung, zu den Evaluationsergebnissen des Modellprojekts „astra“ sowie zu Veröffentlichungen und Präsentationen. Weitere Informationen auf der Homepage der Drogenbeauftragten.
Pressestelle des DNRfK e. V., 08.01.2016