Psychische Erkrankungen in Deutschland – Schwerpunkt Versorgung

45 Milliarden Euro direkte Gesundheitskosten und 15 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage pro Jahr, jeder vierte Erwachsene in Deutschland ist betroffen. Der gemeinsame Nenner: All diese Zahlen beschreiben die aktuelle Lage zum Thema psychische Erkrankungen in Deutschland. Das am
10. Oktober, dem Internationalen Tag der Seelischen Gesundheit, erschienene Dossier der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) ist die übersichtliche Faktensammlung zum psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungssystem. Die Fachgesellschaft zeigt anhand von Daten und Grafiken, aber auch mit Hintergrundgeschichten und Kurzinterviews aus Sicht von Ärzten, Betroffenen und Angehörigen auf, was die Barrieren von heute und die Chancen von morgen im Zusammenspiel der verschiedenen Sektoren sind. Anknüpfend daran formuliert das DGPPN-Standpunktepapier konkrete Handlungsfelder.

Als Stimme der psychischen Gesundheit hat die Fachgesellschaft in ihrem Dossier erstmals alle wichtigen Daten und Fakten rund um das psychiatrisch-psychotherapeutische Hilfesystem in Deutschland aus verschiedenen wissenschaftlichen Quellen in einer kompakten Publikation zusammengetragen. Das erste Kapitel widmet sich der Prävalenz psychischer Erkrankungen und gibt Aufschluss darüber, welche Störungsbilder in welcher Häufigkeit in welchen Bevölkerungsgruppen vorkommen. Kapitel zwei behandelt die gravierenden Folgen psychischer Erkrankungen und im dritten Kapitel stehen die Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen im Vordergrund. Es wird dargestellt, wie komplex die Angebote sind und wie notwendig, um Betroffene am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Hinter all diesen Zahlen stehen Lebensgeschichten von Menschen mit psychischen Erkrankungen, deren Angehörigen und Familien sowie auch die Geschichten der behandelnden Ärzte, die täglich im Einsatz sind, um den Betroffenen durch Krisen zu helfen und ihnen mehr Lebensqualität zurückzugeben. Daher dürfen auch Berichte von Menschen, die mit dem psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungssystem verbunden sind, im DGPPN-Dossier nicht fehlen. Entstanden ist eine sachliche Analyse mit klaren Botschaften, die Chancen und Barrieren des psychiatrischen Hilfesystems beleuchtet.

Daran anknüpfend hat der DGPPN-Vorstand ein Standpunktepapier erarbeitet, das anhand der vier Schwerpunktthemen Versorgung, Forschung, Nachwuchs und Qualität die nötigen Weichenstellungen herausarbeitet, um die Psychiatrie und Psychotherapie der Zukunft patientenorientiert, zeitgemäß und nachhaltig zu gestalten. „Den Problemanalysen müssen jetzt Lösungen folgen. Dafür sollen die vorliegenden Standpunkte der DGPPN Impulse geben. Den Leitprinzipien Patientenwohl und Wissenschaftlichkeit verpflichtet, werden Lösungsansätze formuliert, die unverzichtbar für eine zukunftsfähige Psychiatrie sind“, kommentiert DGPPN-Präsident Professor Arno Deister.

Das DGPPN-Dossier, das Standpunktepapier für eine zukunftsfähige Psychiatrie sowie zahlreiche Info-Grafiken stehen zum Download bereit oder können per E-Mail an sekretariat@dgppn.de in Papierform bei der DGPPN-Geschäftsstelle angefordert werden

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), 10. Oktober 2018