Prävention von Medienabhängigkeit

FVM_LogoDie Studie „Internetsucht im Kinderzimmer“ der DAK unterstreicht ein weiteres Mal die Notwendigkeit einer umfassenden, nachhaltigen und qualifizierten Präventionsarbeit für den Bereich der jugendlichen bzw. familiären Mediennutzung. Ein exzessives Agieren im virtuellen Raum kann zu massiven innerfamiliären Kommunikationsproblemen, zu Entwicklungsverzögerungen und sozialem Rückzug führen.

Die Aktivitäten der Bundesregierung zeigen, dass sie den Themen Suchtprävention und Sicherung eines gesunden Aufwachsens in einer digitalisierten Gesellschaft besondere Bedeutung beimisst. So wurde im Sommer 2015 ein Präventionsgesetz verabschiedet, welches als Gesundheitsziele u. a. die Entwicklung von Lebenskompetenz sowie adäquate Bewegung und Ernährung benennt (§20 Abs. 3). Das Erreichen dieser Ziele wird durch einen exzessiven Mediengebrauch gefährdet. Im Oktober 2015 wurde die Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Computerspielsucht und Internetabhängigkeit“ durch den Drogen- und Suchtrat beschlossen, welche konkrete Empfehlungen zur Hilfe und Prävention erarbeiten soll. Gleichzeitig stellt die Kinderkommission des Deutschen Bundestages die gesellschaftliche Notwendigkeit der Prävention von Medienabhängigkeit fest.

lets-play[1]Das Bundesministerium für Gesundheit förderte den Methodenreader „Let´s play – Methoden zur Prävention von Medienabhängigkeit“, welcher 2013 vom Fachverband Medienabhängigkeit e. V. (FVM) herausgegeben wurde (erschienen bei Pabst Science Publishers). Präventionsfachkräfte verschrifteten die erprobten Methoden und achteten auf eine effektive und übersichtliche Darstellung, die durch Arbeitsmaterialien ergänzt wird. Auf diese Weise kann jedes interessierte Elternteil, jede/r Pädagoge/in oder Sozialarbeiter/in einen spielerischen Austausch über Standpunkte anregen, ein Forschungs- oder Entwicklungslabor kreieren, ein Medientabu-Spiel gemeinsam selbst entwickeln oder Glücksgefühlaspekte thematisieren. Diese Präventionsbroschüre enthält einen kurzen Einführungsteil und vor allem Anregungen für die Altersgruppe der 12- bis 16-Jährigen. Sie kann als effiziente Grundlage für eine intensive und kontinuierliche Präventionsarbeit im Bereich der Internetabhängigkeit und Computerspielsucht dienen.

Vorstand des Fachverbands Medienabhängigkeit e. V., 30.11.2015