PlayChange

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) hat mit der Online-Beratungsplattform PlayChange seit 15. Juli 2020 ihr Hilfe-Portfolio für Menschen mit glücksspielbezogenen Problemen erweitert (www.playchange.de). Damit bekommen Betroffene und Angehörige schnell, einfach und online eine direkte Hilfe und Ansprache.

Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG und Suchtexperte: „Mit PlayChange haben wir ein Angebot für all jene geschaffen, die ohnehin viel online sind und im Internet oder über Gambling-Apps an Online-Glücksspielen teilnehmen. Wir freuen uns sehr, dass PlayChange unser breit aufgestelltes Portfolio ab heute sinnvoll ergänzt und abrundet.“

Bayernweit zeigen rund 70.000 Menschen ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten, viele davon suchen sich keine oder erst viel zu spät Hilfe. Landgraf: „Häufig verspielen Betroffene alles und häufen mitunter immense Schuldenberge an. Diese Form der Sucht ist deshalb sehr schambehaftet. Aus diesem Grund ist der Gang in eine Suchtberatungsstelle oft ein Riesenproblem für Betroffene und Angehörige. Die Problematik ist psychisch stark belastend für alle Beteiligten. Mit PlayChange wollen wir diesen ersten und wichtigen Schritt, sich endlich Hilfe zu suchen, deutlich vereinfachen.“ Die neue Hilfeplattform, die es auch als App für Smartphones gibt, ist aber auch für Menschen konzipiert, die terrestrische Glücksspielangebote in Spielhallen, Sportwettbüros oder Spielbanken nutzen. Auch sie können über PlayChange schnell und einfach Hilfe in Anspruch nehmen.

Über ein Jahr hat die Entwicklung von PlayChange gedauert – mit einem guten Ergebnis, wie Landgraf sagt: „PlayChange erscheint in moderner Optik, ist für jeden einfach zu bedienen und erfüllt die hohen Standards für Datenschutz und Sicherheit.“ Zur ersten Orientierung dienen die häufig gestellten Fragen (FAQ) mit Informationen rund um das Thema Glücksspielsucht und zu den entsprechenden Hilfemöglichkeiten. Wer sich über PlayChange beraten lassen will, kann mittels geschütztem E-Mailsystem, Chat oder Messenger mit den Beraterinnen und Beratern in Kontakt treten. Online, anonym und via Smartphone oder PC erreichbar, bietet Play-Change für Betroffene und Angehörige einen niedrigschwelligen Zugang zur Beratung. „Gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist das ein nicht zu unterschätzender Aspekt“, sagt Konrad Landgraf.

Die Fachkräfte am anderen Ende der Leitung beraten die Hilfesuchenden über verschiedene Tools: entweder asynchron per E-Mail und Messenger oder synchron bei einem zuvor vereinbarten Chat-Termin. Bei Bedarf können die Expertinnen und Experten der LSG auch weitere Unterstützungsmöglichkeiten empfehlen und Betroffene in eine Beratung und Therapie vor Ort vermitteln. Landgraf: „Die Beratungsleistung via PlayChange wird von Mitarbeitenden der Fachstellen für Glücksspielsucht und den Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstelle der LSG bayernweit erbracht. Alle Beratenden haben langjährige Erfahrung, sind im Bereich Glücksspielsucht speziell geschult und werden durch die LSG regelmäßig weitergebildet.“

Besonders stolz ist Landgraf auf die Messenger-Beratung von PlayChange: „Viele Menschen kommunizieren inzwischen nahezu ausschließlich über die sozialen Medien oder Messenger wie beispielsweise WhatsApp. Sensible Inhalte sind dort aber häufig nicht ausreichend vor fremdem Zugriff gesichert. PlayChange bietet deshalb eine datenschutzsichere Beratung, was insbesondere bei dem äußerst sensiblen Thema Glücksspielsucht sehr wichtig ist.“ Ein weiteres Tool, eine Online-Videoberatung, ist laut Landgraf bereits in Planung und wird zu einem späteren Zeitpunkt in PlayChange ergänzt.

PlayChange kann auf Desktop-Rechnern, Tablets und Smartphones genutzt werden, ist plattformübergreifend, anonym, sicher und kostenlos. Die kostenlose App von PlayChange für iOS und Android gibt es in den Appstores von Apple und Google.

Pressemitteilung der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern, 14.07.2020