Burkhard Blienert und Schauspielerin Olivia Marei zu Gast in der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen
Seit Oktober ist die Figur Toni Ahrens, gespielt von Olivia Marei, in der UFA Serial Drama Produktion GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN zurück aus den USA. Die Polizistin bringt aber nicht nur schöne Erinnerungen aus dieser Zeit mit, sondern ist durch die Behandlung einer Schussverletzung schmerzmittelabhängig geworden. Die Zuschauer:innen können seitdem ihren inneren Kampf und auch den Umgang ihrer Freund:innen und Familie mit Tonis Sucht bei RTL verfolgen – Schweißausbrüche, Angstzustände, Scham, Qual und Zerrissenheit zwischen Entzug und Rückfall.
Damit ist Toni keine Ausnahme: In Deutschland nehmen etwa 2,7 Millionen Menschen Medikamente in schädlichen Mengen ein oder sind von ihnen abhängig. Etwa vier bis fünf Prozent der häufig verordneten rezeptpflichtigen Medikamente besitzen ein Abhängigkeitspotential.
Mit der Geschichte rund um die Figur Toni haben GZSZ, UFA Serial Drama und RTL wieder ein gesellschaftlich relevantes Thema aufgegriffen. Diesmal geht es um Medikamentenabhängigkeit. Die fachliche Unterstützung für die GZSZ-Produktion kommt dazu diesmal von Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, sowie von der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e. V. und der Ambulanten Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke und Suchtgefährdete (aBBS) des AWO Bezirksverbandes Potsdam e. V. In der Vergangenheit wurden Themen wie Häusliche Gewalt, Rassismus oder Spielsucht in der Serie aufgenommen.
Am 16. Januar wurden UFA Serial Drama-Produzentin Dominique Moro und Schauspielerin Olivia Marei sowie Burkhard Blienert in der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen in Potsdam von Geschäftsführerin Andrea Hardeling und Daniel Zeis, Einrichtungsleiter der Beratungsstelle, in Empfang genommen und konnten sich vor Ort ein Bild machen, welche vielfältigen Angebote zur Verfügung stehen, um Betroffenen und Angehörigen zu helfen und sie in ein Leben ohne Sucht zu begleiten. In Anwesenheit mehrerer regionaler und überregionaler Medien fand ein Austausch darüber statt, wie wichtig es ist, Abhängigkeitserkrankungen sichtbar zu machen.
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen: „Früher oder später kommen alle Menschen in ihrem Leben mit Drogen und Sucht in Kontakt. Deshalb begrüße ich, dass solche Themen auch bei täglichen Serien wie GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN aufgegriffen werden und dann quasi zum Serienalltag gehören. Derartige Folgen holen die Zuschauer:innen bei sich zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld ab, also genau dort, wo sie auch mit ihrer Sucht zu kämpfen haben. Zu informieren, zu unterstützen und auch zu schützen – vor Drogenkonsum und Abhängigkeiten –, das ist ein wesentlicher Ansatz meiner Sucht- und Drogenpolitik. Ich denke, genau das ist hier bei GZSZ gelungen, sogar mit einem Thema wie Medikamentensucht, die eher zu den stillen Süchten gehört und selten im Fokus der Öffentlichkeit steht.“
Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen: „Wir freuen uns sehr, dass die besondere Situation medikamentenabhängiger Menschen durch die Serie eine so große Öffentlichkeit erfährt. OIivia Marei gibt dem Thema ein Gesicht mit all dem Leiden, das diese Krankheit mit sich bringt, aber auch der Hoffnung, die die Betroffenen niemals aufgeben dürfen. Daher mein Aufruf – sehen Sie nicht weg, suchen Sie sich Unterstützung. Suchtberatungsstellen begleiten Sie und Ihre Angehörigen auf dem Weg aus der Sucht.“
Schauspielerin Olivia Marei: „Es berührt mich sehr, wie die Zuschauer:innen auf Tonis Geschichte und ihren inneren Kampf reagieren. Ich habe viele positive Reaktionen bekommen und bin stolz, dass wir damit etwas bewegen. Denn so kräftezehrend es ist, diese Story zu spielen, geben wir Betroffenen und Angehörigen damit auch eine Plattform – seht her, ihr seid nicht allein. Schämt euch nicht, sondern lasst euch helfen! Es wird schwer, aber ihr schafft das!“
Dominique Moro, Produzentin UFA Serial Drama: „Der Anspruch von GZSZ und der UFA Serial Drama war schon immer, unsere Zuschauer:innen emotional abzuholen – sei es mit Liebe, Freundschaft und Leichtigkeit, aber auch mit Intrigen, Streit und Krisen. Tonis Geschichte zeigt, wie schnell man als gefestigter Charakter in eine Medikamentenabhängigkeit rutschen kann. Sie zeigt aber auch, dass man es wieder herausschaffen kann: Mit professioneller Hilfe und viel Kraft ist ein Weg aus der Sucht möglich. GZSZ ist ganz klar ein Unterhaltungsformat und dennoch ist es wichtig, unsere Reichweite auch für ernste Themen zu nutzen. Wenn wir nur einen Menschen für das Thema Medikamentensucht sensibilisiert oder wachgerüttelt haben, hat es sich schon gelohnt!“
Gesellschafts- und drogenpolitische Themen in der GZSZ-Produktion aufzunehmen, damit gibt es bereits gute Erfahrungen. In einer früheren GZSZ-Produktion wurde das Thema Glücksspiel aufgegriffen. Damals konnten überragend viele Menschen erreicht werden. Auch das Feedback zu Medikamentenabhängigkeit ist sehr gut: Das Gespräch mit Olivia Marei, Andrea Hardeling und Daniel Zeis wurde im Livestream auf Instagram übertragen. Insgesamt haben über 32.000 Menschen live zugesehen und knapp 1.200 Kommentare im Chat hinterlassen. Das Gespräch ist weiterhin abrufbar und hat bis jetzt schon knapp 100.000 User erreicht.
Pressemitteilung der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V., 16.1.2024