Kinostart des Films „Alki Alki“

Filmplakat „Alki Alki“

Filmplakat „Alki Alki“

Am 12. November 2015 war Kinostart des Films „Alki Alki“. Die Deutsche Film- und Medienbewertung hat ihn mit dem „Prädikat besonders wertvoll“ ausgezeichnet. Zur Premiere am 10. November im Kino der Berliner Kulturbrauerei war die Drogenbeauftragte der Bundesregierung persönlich anwesend und hielt eine Begrüßungslaudatio. Der Film ist zugleich Projekt des Monats der Drogenbeauftragten.

Aus der Jury-Begründung der Deutschen Film- und Medienbewertung zur Auszeichnung mit dem „Prädikat besonders wertvoll“:

„Axel Ranisch nennt seinen Film, für den er als ‚Spielleiter‘ verantwortlich zeichnet, eine Tragikomödie. Doch eigentlich ist seine Geschichte eines verzweifelten Alkoholikers vor allem ein Drama mit tragischen und gelegentlichen ironischen Momenten. Tobias Zach ist Bauingenieur und führt zusammen mit seinem Freund Thomas ein Architekturbüro. Er hat eine Frau und drei Kinder. Eigentlich könnte alles wunderbar sein, wenn da nicht „Flasche“ wäre, das Alter Ego von Tobias, die manifestierte Alkoholsucht. Flasche ist der ständige Begleiter von Tobias und lässt ihn nicht eine Sekunde allein. Er verführt Tobias immer wieder aufs Neue zum Trinken. Tobias gleitet tiefer und tiefer in seinen Alkoholismus, verliert den Boden unter den Füßen, kann sich gegen alle vernünftigen Argumente und trotz seiner Liebe zu seiner Frau und den Kindern nicht von seiner Sucht befreien. Als Tobias am Tiefpunkt angekommen ist, willigt er in eine Therapie ein. Aber auch hier lässt ihn Flasche nicht allein und flüstert ihm ständig Versuchungen ins Ohr, die Tobias trotz verzweifelter Gegenwehr nicht überhören kann.

Axel Ranischs konsequentes Porträt eines Trinkers, den Heiko Pinkowski als eine Mischung aus gutmütigem Tanzbär und Schwächling gibt, besticht durch seine stringente Dramaturgie. […] Tobias bewegt sich längst nicht mehr nur auf einer realen Ebene. Nicht nur Flasche, den er in seinem Dasein akzeptiert und der kein ‚weißer Hase‘ ist, verleiht dem Film einen Hauch von Surrealität und absurdem Humor. Tobias verliert oft seine Beziehung zur Wirklichkeit, da er sie meist nur noch durch den Zerrspiegel des Alkohols wahrnimmt. Diese einzelnen Stufen eines fast unaufhaltsamen Abstiegs zeigt der Film in dramatischen Details und erspart dem Zuschauer nichts. Und dennoch ist dies kein Film der Hoffnungslosigkeit, sondern immer wieder auch die Schilderung von zwischenmenschlicher Wärme, von Nähe und von Menschenwürde, die Tobias selbst in den düstersten Augenblicken der Geschichte nie ganz verliert.

Darin liegt die besondere Stärke des Films, dem man anmerkt, dass der ‚Spielleiter‘ seine Figuren mag und nicht der Lächerlichkeit preisgibt. […] Die Eindringlichkeit der Darstellung dieses Schicksals und die Originalität der Interpretation haben, so der Bewertungsausschuss, das höchste Prädikat verdient.“

Pressestelle der Bundesdrogenbeauftragten, 10.11.2015