Kinder suchtkranker Eltern stärken

Das präventive modulare Gruppenprogramm „Trampolin“ stärkt Kinder aus suchtbelasteten Familien in ihrer eigenen Handlungsfähigkeit und reduziert deren psychische Belastung. Seit Anfang Dezember 2017 entwickelt das Deutsche Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) dieses erfolgreiche Konzept mit zusätzlichen achtsamkeitsbasierten Elementen weiter. „Trampolin-Mind“ ist der Titel des neuen Präventionsprogramms.

Voraussichtlich werden 366 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren an der klinischen Studie teilnehmen. Mindestens ein Elternteil weist eine Alkohol- oder Drogenproblematik auf, und die Kinder selbst befinden sich in psychiatrischer (jedoch nicht suchtbezogener) Behandlung. Ein Drittel der 366 Kinder wird das neue „Trampolin-Mind“-Programm durchlaufen und ein weiteres Drittel das ursprüngliche Trampolin-Programm. Eine dritte Gruppe erhält das reguläre Therapieangebot ihrer Behandlung. So können die Forscherinnen und Forscher des DISuP die drei Gruppen vergleichen und überprüfen, ob und wie sehr das erweiterte Konzept wirkt.

„Wir wollen herausfinden, ob die Kinder z. B. besser mit Stresssituationen umgehen können, ob sie weniger aggressiv auftreten oder Ängste und Selbstzweifel zurückgehen, nachdem sie bei den neuen Modulen mitgemacht haben“, erklärt Prof. Dr. Michael Klein, Leiter des DISuP und Professor an der Katholischen Hochschule NRW. „Mit den Erkenntnissen können wir unser Präventionsprogramm Trampolin optimieren und Kinder aus suchtbelasteten Familien weiter psychisch stärken.“

Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie durchgeführt, die sowohl die Zielgruppe rekrutieren als auch das neu standardisierte Kursprogramm von „Trampolin-Mind“ sowie die ursprüngliche Version von „Trampolin“ durchführen werden. Schon das ‚originale‘ Trampolin erfreute sich großer Nachfrage durch Fachkräfte, die in der praktischen Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien tätig sind. „Trampolin“ wurde vom DISuP in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entwickelt.

„Trampolin-Mind“ ist ein Teilprojekt, welches im Rahmen des Forschungsverbundes „IMAC‐Mind: Verbesserung der psychischen Gesundheit und Verringerung von Suchtgefahr im Kindes- und Jugendalter durch Achtsamkeit: Mechanismen, Prävention und Behandlung“ durchgeführt wird. Dessen Laufzeit geht vom 1. November 2017 bis zum 31. Oktober 2021 und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme „Gesund – ein Leben lang: Kinder- und Jugendgesundheit“. Koordinator des Verbundprojektes ist das DZSKJ unter der Leitung von Prof. Dr. med. Rainer Thomasius.

Pressestelle der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, 04.01.2018