Jahresbericht der Drogenbeauftragten 2021 erschienen

Der am 7. Oktober erschienene Jahresbericht der Drogenbeauftragen der Bundesregierung, Daniela Ludwig, gibt einen umfassenden Überblick über die Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland, enthält aktuelle Zahlen zum Drogenkonsum und beleuchtet darüber hinaus die Situation während der Coronapandemie.

Die Suchthilfe und Suchtberatung geriet zu Beginn der Krise enorm unter Druck und musste quasi über Nacht von analoger auf digitale Beratung umstellen. Auch die Substitutionsversorgung von schwer abhängigen Menschen drohte, sich schwierig zu gestalten.

Dazu die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig: „Diese Pandemie war ein extremer Stresstest für das hiesige Suchthilfesystem, insbesondere für die Betroffenen: suchtkranke Menschen, ihre Familien und Freunde. Der persönliche Kontakt zu Therapeutinnen und Therapeuten sowie Beratungsstellen brach nahezu komplett weg. Wir haben schnell und effizient gehandelt, um einen Kollaps zu verhindern. Mit der Eilverordnung zur Flexibilisierung der Substitutionsversorgung, die mehr Menschen in Behandlung gebracht hat, den digitalen Sprechstunden und der Aufrechterhaltung der Rehabilitationsbehandlung für Suchtkranke – es ist uns gemeinsam trotz der Umstände gelungen, dass die so dringend erforderliche Hilfe weitergehen konnte.“

Die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig fordert für die kommenden Jahre, dass Kommunen und Länder das Thema Suchtprävention und niedrigschwellige Suchthilfe als festen Bestandteil der Daseinsfürsorge etablieren. Dafür müssten die nötigen personellen, finanziellen und organisatorischen Ressourcen geschaffen werden.

Der neue Drogenbericht beinhaltet auch eine Übersicht über aktuelle Konsumzahlen illegaler und legaler Drogen. Während der Konsum von Alkohol und Tabak insgesamt leicht rückläufig ist, stieg wie in den Jahren zuvor der Cannabiskonsum gerade bei den jungen Erwachsenen.

Im Bereich organisierte Drogenkriminalität ist seit Jahren eine steigende Zahl an Handelsdelikten zu verzeichnen. Durch die Coronapandemie kam es zu Veränderungen, der Handel verlagerte sich von der Straße ins Internet. Der Bund hat darauf schnell und unbürokratisch reagiert und diverse strafrechtliche Verschärfungen verabschiedet. So sind in der vergangenen Legislatur durch die Erweiterung des Geldwäschetatbestands und der Vermögensabschöpfung sowie durch den neuen Straftatbestand, der das Betreiben krimineller Handelsplattformen im Internet sanktioniert, weitere Gesetze gegen Drogenkriminalität – online wie offline – verabschiedet worden.

Daniela Ludwig: „Das entschlossene Vorgehen gegen die organisierte Drogenkriminalität und der Ausbau von Präventionsmaßnahmen werden weiterhin eine elementar wichtige Aufgabe in den kommenden Jahren sein. Wir müssen vermeiden, dass Deutschland zu einem Drehkreuz des internationalen Drogenhandels wird. Was wir brauchen, ist eine gemeinsame Allianz aus Bund und Ländern, um das Vorgehen gegen organisierte Drogenkriminalität noch effektiver zu bündeln. Und das gilt online wie offline!“

Der neue Bericht der Drogenbeauftragten mit aktuellen Zahlen und weiteren Informationen steht hier zum Download bereit.

Pressestelle der Drogenbeauftragen der Bundesregierung, 7.10.2021