Überarbeitete und aktualisierte Leitlinie liegt vor
Suizidalität ist nach Unfällen die häufigste Todesursache im Jugendalter. Akute Suizidalität, also konkrete Gedanken an einen Suizid und Planungen, ist bei Kindern und Jugendlichen zudem ein häufiger Grund für Krisenintervention und stationäre Behandlung in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Entsprechend wichtig sind zügige Erkennung, fachgerechte Diagnostik und Kenntnisse zur leitliniengerechten Intervention für Ärztinnen/Ärzte und Therapeut/innen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Die Leitlinie zur Intervention bei Suizidalität im Kindes- und Jugendalter wurde in Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) und der Philipps-Universität Marburg überarbeitet. Die aktualisierte Fassung ist bis Mai 2021 gültig.
Im Auftrag der herausgebenden Fachgesellschaft DGKJP hat Professorin Dr. Katja Becker, Lehrstuhlinhaberin für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Philipps-Universität Marburg und Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Marburg (UKGM), die „Leitlinie Suizidalität im Kindes- und Jugendalter“ zur nun vorliegenden vierten Auflage überarbeitet. Prof. Becker leitete hierfür eine Leitliniengruppe von Fachkolleg/innen, die auch bereits die Leitlinie „Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) im Kindes- und Jugendalter“ im April 2016 veröffentlicht hat.
Prof. Katja Becker: „Nach intensiver und umfassender Literaturrecherche und unter Berücksichtigung aktueller Studien wurden Klassifikation, Epidemiologie, spezifische Diagnostik und die verschiedenen Interventionen umfassend dargestellt.“ Zudem habe die Leitlinienarbeitsgruppe ein Kapitel zur Vor- und Nachsorge neu aufgenommen.
Die neue Auflage der Leitlinie ist online abrufbar unter:
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-031.html
Pressestelle der Philipps-Universität Marburg, 04.08.2016