Interaktives Browsergame „Spielfieber“ evaluiert

Spielfieber Glücksspiele sind in: Über 50 Prozent der Jugendlichen in Deutschland haben schon mindestens einmal in ihrem Leben an einem Glücksspiel teilgenommen – und das trotz eindeutigen Verboten und strengen Jugendschutzgesetzen. Doch gerade im Internet finden Jugendliche rund um die Uhr den schnellen und anonymen Zugang zu Glücksspielen und können gesetzliche Regelungen oft leicht umgehen. Für die meisten von ihnen wird das gelegentliche Spiel nie zum Problem. Doch für manche sind Sportwetten oder ein Pokerspiel im Internet der Einstieg in eine Suchtkarriere mit zum Teil gravierenden Folgen. Eine aktuelle Studie der Aktion Jugendschutz Bayern belegt nun, dass durch das Browsergame „Spielfieber“ bei Jugendlichen eine kritische Haltung gegenüber Glücksspiel erzeugt werden kann.

Um Jugendliche für die Suchtgefahren von Glücksspielen zu sensibilisieren, hat die Aktion Jugendschutz Bayern das interaktive Browsergame Spielfieber entwickelt. Es wurde im November 2012 online veröffentlicht und im Sommer 2014 evaluiert. Dieses „Serious Game“ – finanziert durch die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern – wurde seither mehr als 100.000 Mal mit einer durchschnittlichen Spieldauer von 15 Minuten gespielt.

Mit dem „Endbericht zur Evaluation des Browsergames Spielfieber: Akzeptanz, Effekte und Potential“ liegt nun sowohl in Deutschland als auch international eine der wenigen wissenschaftlichen Untersuchungen von verhaltenspräventiven Maßnahmen im Bereich der Glücksspielsuchtprävention vor – mit folgenden wichtigen Erkenntnissen, wie Daniel Ensslen, Referent für Prävention gegen Glücksspielsucht bei der Aktion Jugendschutz Bayern berichtet: „Spielfieber fördert die kritische Einstellung von Jugendlichen gegenüber Glücksspielen – genau dies war unsere Intention, als wir das Spiel entwickelt haben. Die These, dass ein Spiel, das Glücksspiele in den Fokus rückt, erst recht auf Glücksspiele neugierig machen könnte, wurde durch die Studie eindeutig widerlegt: 94 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Interesse an Glücksspielen durch Spielfieber nicht gesteigert worden sei.“ Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht: „Die Jugendlichen werden mit Spielfieber dort angesprochen, wo sie sich im Alltag häufig aufhalten – im Internet. Spielfieber ist ein wichtiger Beitrag und eine sehr gute Ergänzung zu den herkömmlichen Präventionsmaßnahmen.“

Die komplette Studie, die unter der Leitung des Glücksspielexperten Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen durchgeführt wurde, ist unter www.materialdienst.aj-bayern.de unter der Rubrik Glücksspielsucht kostenfrei als Download erhältlich oder als Printversion bestellbar. Spielfieber ist unter www.spielfieber.net und auf Facebook spielbar.

Aktion Jugendschutz Bayern, 15. Dezember 2014