Forschungs- und Versorgungsprojekt OASIS

Vielen Internetabhängigen fällt es schwer, das Haus zu verlassen, oder sie wissen nicht, wo sie Hilfe bekommen können. Mit dem Forschungs- und Versorgungsprojekt OASIS (Online-Ambulanz-Service für Internetsüchtige und deren Angehörige) sollen Betroffene dort erreicht und abgeholt werden, wo ihre Sucht entstanden ist, nämlich im Netz. Bei Bedarf werden sie in eine entsprechende Behandlungseinrichtung in ihrer Nähe vermittelt.

Das mit dem Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen (ZTG) entwickelte Online-Angebot umfasst zunächst eine ausführliche Untersuchung und Diagnosestellung unter Einsatz von psychologischen Fragebögen und einer Webcam-basierten  Online-Sprechstunde. In einer zweiten Online-Sprechstunde werden Betroffene und Angehörige hinsichtlich allgemeiner und spezifischer Behandlungsmöglichkeiten vor Ort beraten, und die Veränderungs- und Therapiemotivation der Betroffenen soll gestärkt werden.

Der Online-Ambulanz-Service für Internetsüchtige richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren in ganz Deutschland, die vermuten unter einer Internetabhängigkeit zu leiden. Für Angehörige von Betroffenen ab 14 Jahren bietet das OASIS-Projekt ebenfalls eine Unterstützung an. Mit Hilfe eines unverbindlichen und anonymen Selbsttests (www.onlinesucht-ambulanz.de) bekommen die Betroffenen bzw. Angehörigen eine erste Einschätzung, ob eine behandlungsbedürftige Abhängigkeit bestehen könnte. Falls sich daraus der Verdacht auf eine abhängige Internetnutzung ergibt, werden die Personen dazu eingeladen, das ausführliche Beratungsangebot auf der Online-Plattform zu nutzen.

Das OASIS-Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und ist ein Angebot des LWL-Universitätsklinikums für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Ruhr-Universität Bochum.

Online-Ambulanz-Service für Internetsüchtige, 3. Februar 2017