Familie, Kindheit, Jugend 2030

Megatrends wie Globalisierung, demografischer Wandel, Migration und Digitalisierung, aber auch Krisen wie die Corona-Pandemie, beeinflussen das gesellschaftliche Zusammenleben tiefgreifend. Für Familien, Kinder und Jugendliche gehen diese Entwicklungen mit Chancen, aber auch mit Herausforderungen einher. Vor diesem Hintergrund wirft das Forschungsmagazin DJI Impulse in der neu erschienenen Sonderausgabe einen Blick in die Zukunft bis 2030 und geht der Frage nach, welche Unterstützung junge Menschen und ihre Familien angesichts der aktuellen und bereits absehbaren gesellschaftlichen Entwicklungen benötigen.

Lebensbedingungen werden nicht nur vielfältiger, sondern auch ungleicher

„Die Pandemie traf auf eine Gesellschaft inmitten vielfältiger Wandlungsprozesse, die im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien markant verändert haben“, schreibt die neue Direktorin des Deutschen Jugendinstituts (DJI), Prof. Dr. Sabine Walper, in ihrer einführenden Analyse. In diesen Entwicklungen zeichneten sich bereits zentrale gesellschaftliche Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts ab, wie etwa die notwendige Anpassung von Gesetzen und Unterstützungssystemen für Familien.

Anhand differenzierter Forschungsdaten zeigen die leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DJI und des Forschungsverbunds DJI/TU Dortmund in der aktuellen Sonderausgabe „Familie, Kindheit, Jugend 2030“ unter anderem auf, dass die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien nicht nur vielfältiger geworden sind, sondern auch ungleicher. Diese sozialen Disparitäten offenbaren sich demnach besonders deutlich bei den gewachsenen Bevölkerungsanteilen mit Migrationsgeschichte. Erwerbsintegration von Eltern und ganz besonders die Bildungsintegration ihrer Kinder nennen die Autorinnen und Autoren als zentrale Stellschrauben für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland und analysieren die damit verbundenen Zukunftsherausforderungen, wie beispielsweise den Ausbau der Frühen Bildung und den damit verbundenen Fachkräftebedarf bis 2030.

„Der Bund muss dauerhaft in die Finanzierung von Bildung einsteigen“

„Bildung ist das Startkapital für die Zeit nach Corona“, betont auch der scheidende DJI-Direktor Prof. Dr. Thomas Rauschenbach in seinem Gespräch mit DJI Impulse über die Bildung der Zukunft. Da sich das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen fundamental verändert habe, und öffentliche Institutionen eine deutlich bedeutendere Rolle dabei spielten, müsse der Bund dauerhaft in die Finanzierung von Bildung einsteigen, fordert er. In der aktuellen Sonderausgabe wird der fast 20 Jahre lang amtierende DJI-Direktor zudem in einem Porträt und in der Rubrik „Mein Rauschenbach-Moment“ gewürdigt.

Das Forschungsmagazin DJI Impulse berichtet allgemein verständlich über die wissenschaftliche Arbeit am DJI, einem der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute in Deutschland. Regelmäßig informieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über relevante Themen aus den Bereichen Kindheit, Jugend, Familie und Bildung. Die aktuelle Sonderausgabe von DJI Impulse kann kostenlos bestellt und heruntergeladen werden, auch ein Abonnement des Forschungsmagazins ist möglich: www.dji.de/impulse

Das Impulse-Titelthema gibt es auch als Online-Schwerpunkt mit zusätzlichen Berichten und Interviews: www.dji.de/gesellschaft2030

Originalpublikation:
Deutsches Jugendinstitut (DJI; Hrsg.): Familie, Kindheit, Jugend 2030. Lösungsansätze für eine lebenswerte Zukunft. Forschungsmagazin DJI Impulse, Heft 126, Ausgabe 2/2021

Pressestelle des Deutschen Jugendinstituts e. V., 28.10.2021