Erstes Treffen der Suchtfachverbände mit dem Drogenbeauftragten

v.l.n.r.: Dr. Thomas Klein (FVS+), Dr. Jörg Pietsch (Arbeitsstab Drogenbeauftragter), Thomas Ahlrichs (fdr+), Burkhard Blienert (Drogenbeauftragter), Corinna Mäder-Linke (bus.), Stefan Bürkle (BAG CaSu). Foto©Sucht- und Drogenbeauftragter

Am 5. Mai trafen sich Vertreter:innen der Suchtfachverbände zum ersten Mal mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert. An dem Gespräch nahmen von Seiten der Verbände teil: Corinna Mäder-Linke für den bus., Stefan Bürkle für die BAG CaSu, Thomas Ahlrichs für den fdr+ sowie Dr. Thomas Klein für den FVS+.

Für alle angesprochenen Themen stellte Blienert eine enge Zusammenarbeit mit den Verbänden, Institutionen und Gremien der Suchthilfe in Aussicht. Als wichtiges Arbeitsfeld nannte er als Erstes die geplante gesetzliche Regulierung des Cannabismarktes. Sein Ziel ist es, eine möglichst breite gesellschaftliche und fachliche Akzeptanz bei der Umsetzung der kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken zu erreichen. Der Drogenbeauftragte unterstützt die Forderung der Suchtfachverbände, dass Steuermittel aus einem regulierten Cannabisverkauf für Belange der Suchtprävention und Suchthilfe eingesetzt werden sollen. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Regulierung bittet er um die Unterstützung der Verbände.

Als weiteres Ziel führte Blienert an, das Suchthilfesystem so weiterzuentwickeln, dass mehr Menschen die Hilfeangebote in Anspruch nehmen und unter anderem die Vermittlungen in eine Rehabilitation für Abhängigkeitskranke zunehmen. Um für diese Aufgabe Lösungsansätze zu finden, müsse in sehr unterschiedliche Richtungen gedacht werden. Hierbei ist Blienert sehr an der Mitarbeit und Einschätzung der Verbände interessiert.

Des Weiteren unterstützt der Drogenbeauftragte das Anliegen der Suchthilfe, dass die ambulante Versorgung im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge eine Pflichtleistung mit gesicherter Finanzierung werden soll, und versprach, sich im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten dafür einzusetzen. 

Das Gespräch bildete einen gelungenen Auftakt für weitere Treffen und einen zukünftigen engen Austausch auf Verbändeebene.

Corinna Mäder-Linke, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Suchthilfe (bus.), fasst zusammen: „Das Gespräch verlief in offener und gegenseitig zugewandter Atmosphäre. Mein Ziel war es, eine kontinuierliche Kommunikationsplattform zu installieren. Das hat Herr Blienert in Aussicht gestellt, und so wird es nun unsere Aufgabe als Suchtfachverbände sein, auf einer Umsetzung zu beharren – der erste Schritt ist getan.“

Redaktion KONTUREN online, 11.5.2022