Teilhabe als grundlegendes Behandlungsziel
Die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) der WHO soll als konzeptuelle Grundlage die Teilhabeorientierung in der Behandlung fördern. Zur Vereinfachung der praktischen Anwendung der ICF in der Suchthilfe wurde in den letzten Jahren das Modulare Core Set Sucht (MCSS) entwickelt, das aus einer Auswahl an Kategorien aus der ICF besteht, die relevant zur Beschreibung von Abhängigkeitsstörungen sind. Diese Auswahl, das MCSS, wurde im Rahmen zweier Forschungsprojekte erstellt und liegt jetzt in finalisierter, konsentierter Fassung vor.
Orientiert an der Versorgungsstruktur und den verschiedenen Settings in der Suchthilfe ist das Core Set modular aufgebaut. Es setzt sich aus einem Basismodul (25 Kategorien) und fünf bereichsspezifischen Modulen, die zusätzlich angewendet werden können, zusammen: Beratung (8 Kategorien), Vorsorge (7 Kategorien), Qualifizierter Entzug (6 Kategorien), Medizinische Reha (32 Kategorien) und Soziale Reha (10 Kategorien).
Das MCSS steht als PDF-Datei zur Verfügung und kann kostenlos bei PD Dr. Angela Buchholz unter a.buchholz@uke.de angefordert werden.
Weitere Informationen:
- Spies, R. Meyer-Steinkamp , R. Stracke & A. Buchholz (2020): Development of a modular ICF-based core set for the German substance use disorders treatment, Disability and Rehabilitation, DOI: 10.1080/09638288.2020.1799246. Link zum kostenpflichtigen Artikel: https://doi.org/10.1080/09638288.2020.1799246
- Angela Buchholz (2020): Das Modulare ICF-basierte Core Set Sucht (MCSS), in: Hansjürgens, Rita und Schulte-Derne, Frank (Hg.): Soziale Diagnostik in der Suchthilfe. Leitlinien und Instrumente für die Soziale Arbeit, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Redaktion KONTUREN, 17.09.2020