Ältere Drogenabhängige in Versorgungssystemen

Der Paritätische Bayern hat in Kooperation mit Condrobs München, mudra Nürnberg und der Drogenhilfe Schwaben (Augsburg) den Leitfaden „Ältere Drogenabhängige in Versorgungssystemen“ veröffentlicht. Darin sind Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projekt „Netzwerk 40+ zur Entwicklung von bedarfsgerechten Maßnahmen zur Versorgung älterer drogenabhängiger Menschen“ zusammengestellt.

Erkenntnisse über die Problemlagen ‚älter werdender Drogenabhängiger‘ sind noch recht ‚jung‘, da es erst durch (lebenserhaltende) Angebote der Drogenhilfe und Verbesserungen in der medizinischen Behandlung in den vergangenen zwei Jahrzehnten möglich wurde, dass langjährige Konsument/innen illegaler Substanzen heute älter werden. Die Lebenssituation vieler ‚Älterer‘ ist durch komplexe Problemlagen geprägt. Kein Versorgungssystem kann dieser Komplexität allein begegnen. Der Schlüssel für die Bewältigung dieser Herausforderung im Einzelfall liegt in der bereichsübergreifenden Kooperation. Dabei geht es um ein Verständnis für die jeweils andere Perspektive auf die Zielgruppe, um den Austausch von Wissen und um die Gestaltung von Übergängen zwischen den Versorgungsbereichen.

Der Leitfaden soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dienste aus Suchthilfe und Altenhilfe sowie aus weiteren Sozial- und Gesundheitsbereichen für das Thema sensibilisieren und sie in der Arbeit mit älteren Drogenabhängigen unterstützen. Chancen für die gemeinsame Gestaltung der Versorgung sollen genauso deutlich werden wie Hindernisse in der Umsetzung von Lösungen.

Quellen: Website des Paritätischen Bayern, Leitfaden „Ältere Drogenabhängige“, 20.06.2017