Centre for Drug Research, Frankfurt a. M.

Frankfurter „Monitoring-System Drogentrends“ – MoSyD

Bernd Werse, Gerrit Kamphausen, Dirk Egger, Lukas Sarvari, Daniela Müller (2015): MoSyD Jahresbericht 2014. Drogentrends in Frankfurt am Main. Centre for Drug Research, Goethe-Universität, Frankfurt a. M., 129 S., kostenloser Download

MoSyD_Jahresbericht-2014_coverDas Centre for Drug Research der Goethe-Universität Frankfurt am Main führt seit 2002 fortlaufend jährlich im Auftrag des Drogenreferats die Drogentrendstudie „Monitoring-System Drogentrends“ (MoSyD) durch. Diese Studie beinhaltet vier Forschungsmodule: eine Schülerbreitenbefragung, eine Expertenbefragung, eine trend-scout-/key-person-Befragung und eine Szenebefragung. Auf Basis dieser Datengrundlage können verlässliche und repräsentative Aussagen über Trends zum Drogenkonsum von Jugendlichen in der Stadt Frankfurt gemacht werden.

Soeben ist der Jahresbericht 2014 erschienen. Dieser umfasst die Ergebnisse aller vier im Jahr 2014 durchgeführten Forschungsmodule. Im Fokus stehen dabei die aktuellen Konsummuster und die sich abzeichnenden Veränderungen (Trends) hinsichtlich legaler und illegaler Drogen im lokalen Bezugsraum. Die zentralen Ergebnisse im Überblick:

  • Tabak: Es zeigt sich weiterhin ein klarer Rückgang des aktuellen und häufigen Konsums unter Schülern/-innen. Täglicher Konsum wird weniger als halb so häufig wie in den Anfangsjahren angegeben, die subjektive Popularität lässt deutlich nach.
  • Erstmals seit 2006 zeigt sich ein deutlicher Rückgang des aktuellen und häufigen Shisha-Konsums.
  • Rund die Hälfte der Jugendlichen haben Erfahrungen mit E-Produkten. E-Shishas sind dabei weiter verbreitet als E-Zigaretten.
  • Alkohol: Der aktuelle und häufige Konsums geht weiterhin zurück, ebenso die subjektive Popularität. In Partyszenen ist Alkohol gleichbleibend populär.
  • Die Verbreitung von Räuchermischungen bleibt auf ähnlichem Niveau wie 2013. Aktueller Konsum sowie Erfahrungen mit anderen ‚Legal Highs‘/NPS sind sehr selten.
  • Cannabis: Die Konsumerfahrungen sind wieder leicht rückläufig, der aktuelle und häufige Konsum ist jedoch nochmals leicht – auf bisherige Höchstwerte – angestiegen. Cannabiskonsum erfährt eine größere Akzeptanz auch in Ausgehszenen.
  • Die Lifetime-Prävalenz anderer illegaler Drogen unter Jugendlichen ist wieder leicht angestiegen. Bei aktuellem Konsum sind keine Veränderung zu verzeichnen.
  • Konsumerfahrung und 12-Monats-Prävalenz von Ecstasy bei Jugendlichen sind angestiegen. In Partyumfeldern findet sich kein weiterer Bedeutungsanstieg.
  • Crystal Meth spielt in keinem untersuchten Umfeld eine Rolle, bei Schülern/-innen noch weniger als zuvor.
  • In der ‚Offenen Szene‘ zeigt sich ein Anstieg bei Crack, Alkohol und Cannabis und ein Rückgang des intravenösen Konsums und des Benzodiazepingebrauchs. Der Altersanstieg hat sich fortgesetzt.

Bernd Werse, Dirk Egger (2015): MoSyD Szenestudie 2014. Die offene Drogenszene in Frankfurt am Main. Centre for Drug Research, Goethe-Universität, Frankfurt a. M., 76 S., kostenloser Download

MoSyD Szenestudie 2014_CoverDie Ergebnisse der Szenebefragung sind gesondert bereits im Februar in der „MoSyD Szenestudie 2014“ erschienen. Die Szenestudie stellt die Situation in der offenen Drogenszene in Frankfurt am Main im Jahr 2014 dar. Zudem werden Veränderungen der erfragten Daten im Zeitverlauf präsentiert. Der größte Teil dieser Trendanalyse bezieht sich auf den Beobachtungszeitraum 2002 bis 2014. Die Szenegänger/-innen wurden zu folgenden Themenbereichen befragt:

  • Soziodemographische Daten
  • Substanzkonsum, Preise, Qualität, Verfügbarkeit
  • Szenealltag, Kontrollintensität, Hafterfahrungen
  • Gesundheitszustand, Risikoverhalten und Nutzung des Drogenhilfesystems

Mehr Informationen zu MoSyD finden Sie bei der Stadt Frankfurt und beim Centre for Drug Research der Goethe-Universität.

Redaktion KONTUREN online/Simone Schwarzer, 26.11.2015