Martin Brünger, Stefanie Köhn, Jennifer Marie Burchardi, Dr. Anna Schlumbohm, Dr. Eva Jansen, Friedericke Schall, Prof. Dr. Karla Spyra

Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die Sucht-Rehabilitation

Eine multiperspektivische Studie unter Einbezug von Einrichtungsleitungen, Behandler:innen und Rehabilitand:innen

Die Einrichtungen der Sucht-Rehabilitation wurden während der Corona-Pandemie vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Um die konkreten Veränderungen zu analysieren, führte die Charité – Universitätsmedizin Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Karla Spyra von Oktober 2020 bis Dezember 2022 das Forschungsprojekt „Auswirkungen der SARS‐CoV‐2-Pandemie auf die Sucht-Rehabilitation und Nachsorge (CoV-AZuR)“ durch, dessen Ergebnisse nun vorliegen. Untersucht wurde, wie sich die Pandemie auf die Rahmenbedingungen, auf Personal und Teamarbeit, auf therapeutische Leistungsangebote und Digitalisierung und viele weitere Aspekte auswirkte. Der Artikel des Forschungsteams zeichnet ein umfassendes Bild von Sucht-Rehabilitation unter Corona-Bedingungen und leitet daraus Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung der Versorgung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen ab. » zum Artikel

Gotthard Lehner, Nathalie Susdorf

Die Kinder mitnehmen

Therapieleistungen für suchtkranke Frauen und ihre Kinder

In Deutschland leben knapp drei Millionen Kinder mit abhängigkeitskranken Müttern und/oder Vätern zusammen. Sie sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Die DGD Fachklinik Haus Immanuel und das DGD Mutter-Kind-Zentrum „Rückenwind“ bieten alkohol- und medikamentenabhängigen Frauen die Möglichkeit, ihre Kinder mitzunehmen und gemeinsam an einer Mutter-Kind-Therapie teilzunehmen. Während der Entwöhnungsbehandlung und bei einem Aufenthalt im Mutter-Kind-Zentrum werden die Kinder in der klinikeigenen Kita in heilpädagogischen Gruppen betreut. Daneben bestehen Angebote, die die Mutter-Kind-Beziehung fördern sollen. Gotthard Lehner und Nathalie Susdorf stellen das Hilfsangebot für Frauen und Mütter mit Kindern in den beiden Einrichtungen vor. » zum Artikel

Linda Heitmann

Veränderungen in der Hamburger Suchthilfe in Zeiten der Corona-Pandemie

Eine Bestandsaufnahme

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen haben die Einrichtungen der Suchthilfe vor große Herausforderungen gestellt. Mit viel Kreativität und Pragmatismus haben die Einrichtungen Lösungen gefunden, um suchtkranken Menschen auch unter Pandemiebedingungen weiterhin zu helfen. Die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) hat im Frühjahr 2021 ihre Mitgliedseinrichtungen dazu befragt, welche neuen Arbeitsweisen eingeführt wurden und wie diese auch im Hinblick auf die zukünftige Praxis bewertet werden. Als Fazit lässt sich festhalten: Digitale Lösungen können im Suchthilfesystem sinnvolle Ergänzungen sein, aber kein Ersatz für die persönliche Begegnung! Linda Heitmann stellt die Ergebnisse der Umfrage vor. » zum Artikel

Prof. Dr. Andreas Koch

Trends und Rahmenbedingungen in der Suchtrehabilitation – Teil I

Nachfrage und Zugang, Fachkräftemangel

Die Suchtrehabilitation ist ein Teil des komplexen Systems „Suchthilfe“, zu dem außerdem viele weitere Angebote in den Bereichen Beratung, Akutbehandlung, Selbsthilfe, Eingliederungshilfe, Substitution u. a. gehören. Und sie bietet selbst ein komplexes, differenziertes und individuell anpassbares Leistungsspektrum, das sich unter veränderten Rahmenbedingungen stets weiterentwickelt hat. In seinem Überblicksartikel nimmt Prof. Dr. Andreas Koch eine Standortbestimmung der Suchtrehabilitation vor und erläutert, welche Trends und Themen die Arbeit in diesem Bereich aktuell und zukünftig beeinflussen. Diskutiert werden: Nachfrage und Zugang sowie Fachkräftemangel (Teil I), Digitalisierung sowie Therapie und Konzepte (Teil II), Modularisierung, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung sowie Leistungsrecht und Wirtschaftlichkeit (Teil III). » zum Artikel

Wolfgang Schmidt-Rosengarten

KI oder k.o. – Digitalisierung als Herausforderung für das Suchthilfesystem

Vortrag bei der Jahrestagung der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen 2019

Das Thema digitale Transformation ist in der Suchthilfe angekommen. Träger engagieren sich, Verbände agieren. Das sind positive erste Schritte. Das Arbeitsfeld muss sich allerdings in aller Breite und Tiefe den aktuellen Entwicklungen weiter öffnen und verstehen lernen, welche Auswirkungen diese „disruptive Technologie“, die in anderen Bereichen ganze bisherige Geschäftsmodelle zerstört, für die Suchthilfe hat. In seinem Vortrag bei der diesjährigen Jahrestagung der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen zeichnete Wolfgang Schmidt-Rosengarten ein Bild der massiven Veränderungen, die sich für Arbeitsstrukturen und Arbeitsabläufe in der Suchthilfe ergeben. » zum Artikel

Wolfgang Schmidt-Rosengarten

Suchtarbeit 4.0 – Was verändert sich durch die Digitalisierung?

Vortrag anlässlich der buss-Jahrestagung 2018

„Der buss ist der erste Suchthilfeverband, der das Thema Digitalisierung so prominent aufgreift. Und zwar nicht ausschließlich unter dem Aspekt möglicher Suchtgefahren. Vielmehr, und das halte ich fast für wichtiger, wird auch das Veränderungspotential dieser Technologie für das Arbeitsfeld betrachtet.“ So äußerte sich Wolfgang Schmidt-Rosengarten anlässlich der 104. Wissenschaftlichen Jahrestagung des buss, die im März unter dem Titel „Suchtarbeit 4.0“ stattgefunden hat und zu der Schmidt-Rosengarten als Referent eingeladen war. In seinem Vortrag rief er Institutionen und Mitarbeitende der Suchthilfe dazu auf, der digitalen Revolution nicht passiv zuzusehen, sondern die eigenen digitalen Kompetenzen auszubauen und entsprechende Angebote zur Verfügung zu stellen. » zum Artikel

Prof. Dr. Andreas Koch, Iris Otto

„Weil sonst keiner zuständig ist …“

Umfrage zur Mitaufnahme von Kindern in der Suchtrehabilitation

In Deutschland wächst eine erhebliche Zahl an Kindern in suchtbelasteten Familien unter schwierigen Bedingungen auf. Allzu oft werden die Kinder vernachlässigt oder gar misshandelt. Die Folgen sind nicht selten Traumatisierungen und andere psychische Belastungen. In vielen Einrichtungen der Suchtrehabilitation existieren spezielle Betreuungskonzepte für die so genannten Begleitkinder von suchtkranken Rehabilitand/innen. Eine Umfrage unter Mitgliedseinrichtungen des Bundesverbandes für stationäre Suchtkrankenhilfe, die Kinder begleitend zur Suchtrehabilitation der Eltern aufnehmen und betreuen, zeigt das umfassende Angebotsspektrum, aber auch die unzureichende finanzielle Ausstattung dieses spezifischen Leistungsbereiches. Prof. Dr. Andreas Koch und Iris Otto stellen die Ergebnisse der Umfrage dar und berichten über Betreuungsplätze und Fallzahlen, über Betreuungsangebote und Personalausstattung sowie über die Finanzierung. » zum Artikel