Prof. Dr. Rebekka Streck

Sucht ist divers

Chancen eines Suchtverständnisses, das Vielfalt zulässt

Menschen konsumieren aus sehr verschiedenen Gründen psychoaktive Substanzen, ebenso unterscheiden sie sich darin, wie sie den Konsum erleben. Das trifft auch für Menschen zu, die ihren eigenen Konsum als „süchtig“ beschreiben würden. Demgegenüber beruhen klinische Diagnosesysteme auf der Reduktion von Diversität und Komplexität, indem sie eine bestimmte Anzahl bestimmter Merkmale zu dem Ergebnis „Abhängigkeit“ oder „substance use disorder“ zusammenfassen. Um die Diversität der subjektiven Motive und Funktionen bei „süchtigem“ Konsum zu erfassen, hat Prof. Dr. Rebekka Streck mit ihrer Projektgruppe zehn Personen in problemzentrierten Interviews befragt. Im Artikel stellt sie die Analyse der Aussagen vor und plädiert für ein Suchtverständnis, das Vielfalt zulässt. » zum Artikel

Dr. Dieter Kunz, David Schneider

Fähigkeiten und Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen erfassen

Der ICF-basierte Fremdbeurteilungsbogen „Mini-ICF-APP“ als Standardinstrument in der Suchthilfe

Bei der Betreuung und Behandlung von Abhängigkeitskranken sollten sämtliche Lebensbereiche daraufhin befragt werden, welche Beeinträchtigungen, aber auch Ressourcen, für soziale und berufliche Teilhabe vorliegen. So kann der Bedarf an professioneller Hilfe konkret beschrieben und eine passgenaue Hilfeplanung eingeleitet werden. Vor diesem Hintergrund begann der Suchthilfeträger Jugendberatung und Jugendhilfe (JJ), den ICF-basierten Fremdratingbogen Mini-ICF-APP in seinen Einrichtungen einzusetzen. Erste Ergebnisse der Beurteilung mit dem Mini-ICF-APP stellen Dr. Dieter Kunz und David Schneider vor: Welche Beeinträchtigungen stehen im Vordergrund der betreuten/behandelten Klientel? Lassen sich je nach Einrichtungstyp oder Hauptsuchtmittel Unterschiede feststellen? Greifen die Hilfemaßnahmen? » zum Artikel

Prof. (apl.) Dr. Derik Hermann

Gesundheitliche Folgen von Cannabiskonsum

Betrachtungen aus einer neurobiologischen und psychiatrischen Perspektive

Das Verbot von Cannabis besteht seit 1961. Um heute über eine Legalisierung von Cannabis sprechen zu können, müssen neue Studien zu den gesundheitlichen Folgen des Cannabiskonsums berücksichtigt werden. Prof. (apl.) Dr. Derik Hermann berichtet unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse, wie Cannabiskonsum mit der Entwicklung einer Psychose oder neuropsychologischen Defiziten zusammenhängt. » zum Artikel

Andreas Reimer

Drogenpatienten sind anders

Arbeitsbezogene Maßnahmen für eine meist jüngere und schlecht ausgebildete Klientel

Rehabilitanden mit Abhängigkeit von illegalen Drogen weisen im Bereich der beruflichen Orientierung einen besonderen Unterstützungsbedarf auf. Neben fehlenden Schul- und Ausbildungsabschlüssen bereiten häufig Defizite in den arbeitsbezogenen Basisfähigkeiten wie Leistungsbereitschaft und Disziplin Probleme. Andreas Reimer beleuchtet, welche Maßnahmen für diese Klientel sinnvoll und notwendig sind und inwieweit diese in den BORA-Empfehlungen abgebildet werden. » zum Artikel

Petra Köser, Azize Kasberg, Werner Höhl, Frank Zamath und Detlef Mallach für den Fachausschuss Arbeit & Rehabilitation im DVE

Arbeitsbezogene Ergotherapie in Suchtreha-Kliniken

BORA aus Sicht des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten e. V.

Arbeitstherapie in Suchtkliniken gehört zum klassischen Aufgabengebiet von ErgotherapeutInnen und rückt nun durch die Betonung von handlungsbezogenen arbeitstherapeutischen Angeboten noch weiter in den Vordergrund. Der Fachausschuss Arbeit und Rehabilitation, ein Expertengremium im Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE), nimmt zu den BORA-Empfehlungen Stellung. » zum Artikel