Bundesregierung beruft Expertenkommission ein
Eine interdisziplinäre Expertenkommission soll Handlungsmöglichkeiten und die notwendigen Schritte für einen effektiven Kinder- und Jugendmedienschutz prüfen. Bundesbildungsministerin Karin Prien hat am 4. September 2025 gemeinsam mit den beiden Co-Vorsitzenden Prof. Dr. Olaf Köller und Nadine Schön die Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ vorgestellt. Die Kommission wird noch im Herbst 2025 ihre Arbeit aufnehmen.
Ziel der Kommission ist es, eine Strategie für den „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ mit konkreten Handlungsempfehlungen für die zuständigen Akteure wie Bund, Länder und Zivilgesellschaft zu erarbeiten. Die Kommission wird sich unter anderem mit den notwendigen Voraussetzungen für ein sicheres digitales Umfeld für Kinder und Jugendliche sowie mit den gesundheitlichen Folgen von Medienkonsum und der Stärkung von Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Fachkräften auseinandersetzen.
Bundesministerin Karin Prien: „Unser Ziel ist eine digitale Umgebung, in der junge Menschen sicher aufwachsen und sich frei entfalten können. Dabei setzen wir bewusst darauf, die Kommission wissenschaftlich interdisziplinär und unter Einbeziehung der Fachpraxis zu besetzen und von Anfang an alle staatlichen Ebenen und relevanten Akteure einzubinden.“
Die Bundesländer sollen in einem Länderbeirat in den Arbeitsprozess der Kommission mit eingebunden werden. Die Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen (UBSKM), der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sollen als Beobachter mit eingebunden werden. Durch geeignete Beteiligungsformate wird die Einbeziehung weiterer Expertinnen und Experten aus den betroffenen Themenbereichen, von Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft sowie der Rundfunkkommission der Länder sichergestellt. Zudem ist eine aktive Jugendbeteiligung vorgesehen.
Mit insgesamt 16 Expertinnen und Experten sowie zwei Vorsitzenden aus Wissenschaft und Praxis weist die Kommission eine breite, interdisziplinäre Kompetenz und Expertise aus.
Mitglieder der Kommission:
- Nadine Schön (Vorsitzende), ehemalige MdB, Jugend-, Bildungs- und Digitalpolitikerin
- Dr. Olaf Köller (Vorsitzender), Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel
- Dr. Yvonne Anders, Inhaberin des Lehrstuhls „Frühkindliche Bildung und Erziehung“ an der Universität Bamberg
- Dr. Dr. h.c. Sabine Andresen, Professorin für Familienforschung und Sozialpädagogik im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Frankfurt am Main
- Annika Baumann, Leiterin der Forschungsgruppe „Wohlbefinden in der digitalen Welt“ am Weizenbaum-Institut, Berlin
- Dr. Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus, Dresden
- Susanne Eggert, Leiterin der Abteilung „Forschung“ am JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, München
- Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz
- Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm; Präsident der europäischen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie
- Stefan Glaser, Leiter von jugendschutz.net
- Sebastian Gutknecht, Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz
- Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin/Schwerpunkt Neuropädiatrie in einer Gemeinschaftspraxis
- Claudia Lampert, Senior Researcher Mediensozialisation und Gesundheitskommunikation am Leibniz-Institut für Medienforschung│Hans-Bredow-Institut, Hamburg
- Dr. Marc Liesching, Professor für Medienrecht und Medientheorie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig
- Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, Leiter des Instituts für Cyberkriminologie an der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg
- Dr. Judith Simon, Inhaberin des Lehrstuhls „Ethik in der Informationstechnologie“ an der Universität Hamburg
- Dr. Rolf Schwartmann, Leiter der Kölner Forschungsstelle für Medienrecht an der Technischen Hochschule Köln und Vorsitzender der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD) e.V.
- Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg
Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums, 4.9.2025
