Jens Flassbeck

Angehörigenarbeit in der Suchthilfe – ein Paradigmenwechsel
Teil 1: Zuwendung, Würdigung und Solidarität

Jens Flassbeck

Laut der neuesten Suchthilfestatistik wurden im Jahr 2023 in acht Prozent der Betreuungen, die von ambulanten Suchthilfeeinrichtungen durchgeführt wurden, Angehörige oder andere Bezugspersonen einbezogen (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, DHS, 2025, S. 199). Vor 20 Jahren lag diese Zahl noch bei sechs Prozent (DHS und DG-Sucht, 2009). Sowohl der Prozentsatz als auch der Anstieg ist niedrig. Beides spiegelt nicht die leidvolle Betroffenheit und den profunden Hilfebedarf der Angehörigen von suchtkranken Personen wider. Noch bedenklicher ist: Es wird nicht erhoben, ob Angehörige eine eigenständige Beratung erfahren. Letzteres ist in der Statistik nicht einmal vorgesehen, was symptomatisch für eine Suchthilfe und -forschung ist, die Angehörige als Anhängsel der suchtkranken Protagonisten betrachtet.

Vier gängige Thesen

Diese in der Suchthilfe maßgebliche Haltung gründet sich auf vier verbreitete Thesen in Bezug auf Angehörige:

  1. Nach einer durch Fengler (2000, S. 90) und andere Fachleute tradierten Definition bezeichnet Co-Abhängigkeit angeblich Haltungen und Verhaltensweisen von Personen oder Gruppen, welche durch ihr Tun und Unterlassen Sucht aufrechterhalten. Auch dem Enabler-Konzept von Wegscheider-Cruse (1981) wird in der Forschung zum Teil unterstellt, dass es Personen im Umfeld eines Suchtkranken eine (Mit-)Schuld an der Aufrechterhaltung der Sucht zuschreibe (Bischof & Bischof, 2024, S. 97 – 98).
  2. Es wird behauptet, dass das Konzept der Co-Abhängigkeit uneinheitlich und populärwissenschaftlich sei und Angehörige als krank stigmatisiere (Puhm & Uhl, 2007; Klein & Bischof, 2013; DHS, 2023; Bischof & Bischof, 2024; Klein & Moesgen, 2025). In dem Memorandum „Angehörige in der Sucht-Selbsthilfe“ wendet sich die DHS gegen diese angebliche Stigmatisierung und postuliert: „Angehörige sollten dabei zwar als unterstützungsbedürftig, doch nicht als erkrankt verstanden werden.“ (2023, S.3)
  3. Als Alternative wird vorgeschlagen, ausschließlich das Stressmodell in Bezug auf die Angehörigen anzuwenden (DHS, 2023; Klein & Moesgen, 2025, S. 99 – 101). Demnach seien Angehörige Belastungen ausgesetzt, wie auch Angehörige von sonstigen psychisch erkrankten Personen.
  4. Angehörige werden als Mit-Betroffene bezeichnet, die dementsprechend einer Mit-Behandlung bedürfen, z. B. per Paartherapie (ABCT, McCrady et al., 2016) oder nach CRAFT (Smith & Meyers, 2013), einem kognitiv-behavioralen Suchttherapieprogramm, in welchem Angehörige in ihren Fertigkeiten trainiert werden, auf die suchtkranken Personen so einzuwirken, dass diese weniger konsumieren und eine Behandlung in Anspruch nehmen.

Vier kritische Anmerkungen

Diese Thesen sind aus Sicht des Autors zumindest einseitig und ungünstig, in Teilen fehlerhaft und folgenschwer. Vier kritische Aspekte sind dabei hervorzuheben.

Erstens wird die Befundlage marginalisiert, dass Kinder aus Suchtfamilien ein deutlich erhöhtes Risiko für emotionale und Verhaltensstörungen, hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens und PTBS haben (Klein, 2005; Zobel, 2006; Klein & Moesgen, 2025) und als Erwachsene überdurchschnittlich häufig Abhängigkeitserkrankungen (Zobel, 2006) und andere psychische Traumafolgestörungen entwickeln (Flassbeck & Barth, 2020). Auch Partner:innen und Eltern von suchtkranken Personen haben ein erhöhtes Risiko für psychische Beschwerden, für Depressionen und Angststörungen (Klein & Moesgen, 2025, S. 70 – 72).

Des Weiteren muss einbezogen werden, dass Töchter – nicht Söhne – aus Suchtfamilien überdurchschnittlich gefährdet sind, Partnerschaften mit suchtkranken Personen einzugehen (Olmstedt, 2003). Hier liegen bei Partnerinnen oftmals Mehrfachbelastungen oder sogar Retraumatisierungen vor, die in der Behandlung zu beachten sind (Flassbeck & Barth, 2020, S. 84 – 86). Methoden der Mit-Behandlung sind in Fällen eigener psychischer Erkrankung unzureichend oder sogar kontraindiziert. Es ist ein Standard nach den S3-Leitlinien im Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN, 2025) und verankert im SGB V § 27 Abs. 1 (Bundesamt für Justiz, 2025), dass psychisch erkrankte Personen psychotherapeutische Hilfe benötigen und ein Recht darauf haben.

Zweitens wird die Definition von Co-Abhängigkeit als suchtförderndes Verhaltens auf das Buch Süchtige und Tüchtige von Fengler (1994) zurückgeführt (Fengler, 2000; Klein & Bischof, 2013; DHS, 2023). Das Werk von Fengler (1994) behandelt Co-Abhängigkeit im sechsten Kapitel, dort empfiehlt der Autor den Begriff Co-Abhängigkeit, weil er funktional die Verstrickung zwischen Suchtkranken und Angehörigen als eine gemeinsame Unfreiheit verdeutliche (S. 109). Er führt aus, der Begriff sei nicht theoretisch festgelegt und ermögliche deshalb: „eine suchtübergreifende Betrachtung der gemeinsamen Abhängigkeit, z. B. als Übertragungsphänomen, als eheliche Kollusion, als Phänomen der unbeabsichtigten wechselseitigen Verstärkung, als missglückter Versuch der Selbstverwirklichung. […] Die Begriffswahl Co-Abhängigkeit dient der interdisziplinären Zusammenarbeit.“ Die Definition, dass Co-Abhängigkeit ein Verhalten sei, das die Sucht fördere, ist hier indes nicht zu finden. Könnte es sein, dass Fengler sich selbst später falsch zitiert hat und die anderen Autor:innen die Primärliteratur nicht gesichtet haben? Ist die Definition der Suchtförderung womöglich ein ideologischer Artefakt?

Drittens wird in der oben angeführten Literatur von dem Co-Abhängigkeitsmodell gesprochen und derart suggeriert, es gäbe nur ein einziges Modell. Bei Puhm & Uhl (2007) und Klein & Bischof (2013) wird dieses angebliche Modell vor allem mit unreflektierten, übergeneralisierten Stilblüten gleichgesetzt, die angeblich in der Selbsthilfe gang und gäbe seien. Die ursprünglichen Konzepte, die im nächsten Abschnitt vorgestellt werden, bleiben allerdings unerwähnt. Bei Bischof & Bischof (2024) wird das Modell von Cermag (1986) zum definierenden Modell erklärt, ohne die sonstige konzeptionelle Literatur zum Thema einzubeziehen (s. u.). Somit wird unter der Überschrift Mythos Co-Abhängigkeit ein ebensolcher Mythos konstruiert. Dies stellt die Logik auf den Kopf und ist destruktiv, weil sich der Aufsatz im Negativen verliert, ohne produktive Antworten, z. B. im Form eigener Konzeptentwürfe, zu geben.

Viertens ist das „stress-strain-coping-support (SSCS) model“ (Orford et al., 2010), auf welches sich Klein & Moesgen (2025) beziehen, durchaus in Bezug auf die Angehörigenproblematik hilfreich. Das Modell hat den expliziten Zweck (Orford et al., 2013), die Belastungen und Deformationen von Angehörigen als „major but neglected contributor to the global burden of adult ill-health“ zu erläutern. Aber warum wird das englische Wort strain, welches die psychosozialen Schäden der Angehörigen repräsentiert, z. B. in der deutschen Rezeption von Klein & Moesgen (2025) fallengelassen und lediglich von „Stress- und Coping-Ansätzen“ gesprochen?

Des Weiteren ist das Stressmodell nicht in der Lage, eine Reihe von Phänomenen bei Angehörigen von suchtkranken Personen abzubilden. Beispielsweise kann es nicht erklären, warum Töchter aus Suchtfamilien ein erhöhtes Risiko haben, sich suchtkranke Partner zu suchen, oder warum Partnerinnen trotz häufiger suchtbedingter Gewalt die Beziehung nicht beenden (Lorenz & Shuttleworth, 1983). Überdies ist der Stressansatz zwar nützlich, doch nicht hinreichend, um die Entwicklung von psychischen Störungen zu erklären. So wie das Stressmodell angewendet wird, wird suggeriert, dass Angehörige lediglich Belastungen erführen, bei denen die Stärkung des Copings durch Prävention und Selbsthilfe als Hilfestellung genüge.

Was sind die Motive, die offensichtliche Realität abzuwehren, dass Angehörige durch langandauernde, suchtbedingte Belastungen sowie Übergriffigkeiten psychosomatische und soziale Deformation erfahren?

Eine persönliche Note: Der Autor arbeitet seit über zweieinhalb Jahrzehnten psychotherapeutisch mit Angehörigen von suchtkranken Personen. Er hat in all diesen Jahren nie Angehörige getroffen, die Sucht gefördert haben, außer die Angehörigen waren selbst suchtkrank; Sucht fördert Sucht. Ausnahmslos – so ist die Erfahrung des Autors – kümmern sich Angehörige liebevoll und kompetent um die suchtkranken Personen, auch wenn sie nicht selten aufgrund ihrer überwältigenden Sorgen zu viel für andere und zu wenig für sich tun. Dieses Überengagement fördert aber keineswegs Sucht, sondern ausschließlich eigene Ängste, depressive und psychosomatische Beschwerden.

Zudem kooperiert der Autor seit langem mit der Selbsthilfe für Angehörige von Suchtkranken. Vorstellungen, wie Puhm & Uhl (2007) sowie Klein & Bischof (2013) sie in der Selbsthilfe ausmachen, sind ihm sehr selten begegnet. Die Kooperation mit verschiedenen Selbsthilfe-Vereinen erfährt er als bereichernd, intelligent und reflektiert.

Konzeptionelle Mannigfaltigkeit: Modelle zur Angehörigenthematik in Fachliteratur und autobiografischen Zeugnissen

Nachfolgend soll eine Reihe von Modellen zur Angehörigenthematik vorgestellt und eingeordnet werden. Diese sind hilfreich, um das Erleben und Verhalten von Angehörigen zu verstehen, die jahrelang mit chronischer Sucht und der Uneinsichtigkeit einer nahestehenden suchtkranken Person konfrontiert sowie den belastenden und grenzüberschreitenden Begleit- und Folgeerscheinungen von Sucht ausgesetzt sind. Einige Autor:innen nutzen den Begriff Co-Abhängigkeit oder das Adjektiv co-abhängig, um die Betroffenheit der Angehörigen zu markieren. Andere gebrauchen zu demselben Zweck andere, sinnverwandte Begriffe; Wegscheider-Cruse (1981) verwendet beispielsweise die Bezeichnung Enabler. Die einzelnen Autor:innen betrachten die Problematik jeweils aus verschiedenen Perspektiven und arbeiten unterschiedliche Facetten heraus. Dennoch beziehen sich die Modelle aufeinander und haben inhaltlich eine Schnittmenge hinsichtlich des Leidens, der Angst- und Schamgefühle, der Sprachlosigkeit sowie der übermäßigen Verantwortungsübernahme der Angehörigen.

Systemisches Modell der Suchtfamilie

In dem Jahr 1981 gab es zwei bahnbrechende Veröffentlichungen zum Angehörigenthema. Erstens hat Sharon Wegscheider-Cruse ihr Werk Another Chance veröffentlicht, in welchem sie ein komplexes, systemisches Modell der Suchtfamilie vorstellt. Im Zentrum steht die Rolle des Enabler, zumeist wird diese durch die Ehefrau eines suchtkranken Mannes repräsentiert. Was bedeutet Enabling? Bedeutet es, die Sucht zu ermöglichen? Wegscheider-Cruse bezieht dazu direkt Stellung (S. 90): „Why we may asked, would anyone knowingly choose to help a loved one destroy himself with chemicals? The answer is, of course, that they don’t.“ Die Autorin führt weiter aus, dass die Angehörigen aus Not und Liebe alles tun, um das Familienleben aufrechtzuerhalten. Enabling bedeutet folglich, das Familienleben zu ermöglichen – im Widerspruch zur These der Suchtförderung durch Angehörige hat Wegscheider-Cruse eine wertschätzende Sicht auf die Angehörigen.

Auch Robert Subby (1987) und Ursula Lambrou (1990) haben Co-Abhängigkeit als Familienstörung – also Abhängigkeit als soziales System – konzipiert.

Überlebensschemata und Bewältigungsmuster

Die zweite bahnbrechende Veröffentlichung im Jahr 1981 ist von Claudia Black: It will never happen to me. In dem Buch wird das zentrale posttraumatische Überlebensschema von Kindern aus Suchtfamilien auf den Punkt gebracht: „Don’t talk, don’t trust, don’t feel“ (1991, S. 24 – 48), und drei Bewältigungsmuster werden beschrieben: „The responsible one“, „the adjuster“ und „the placater“ (S. 10 – 20) (der/die Verantwortliche, der/die Ausgleichende, der/die Beschwichtigende). Des Weiteren hat Black damals bereits die tragische co-abhängige Transmission erkannt: „[…] children of alcoholics are often prone to marry those who are, or become, alcoholic.“

Cornelia Hoppe bestätigte dieses Konzept in ihrer Autobiografie Säuferkind (2024), in der sie erzählt, wie sie das Kindheitstrauma einer Suchtfamilie in der Ehe mit einem alkoholkranken, narzisstischen Mann wiederholte.

Bindungstraumata und Traumafolgestörungen

Weitere Veröffentlichungen von amerikanischen Therapeut:innen, die allesamt auch Betroffene waren, folgten in den 80ern. Die Psychologin Janet G. Woititz fokussierte 1983 auf die Bindungstraumata und -störungen von Kindern aus Suchtfamilien. Ihr Buch hat den vielsagenden Titel Um die Kindheit betrogen (2008, Original 1983) und beschreibt die traumatisch dissoziativen Auffälligkeiten, z. B. (S. 13 – 15): „Wann ist ein Kind kein Kind? Wenn das Kind mit dem Alkoholismus leben muss. […] Dieses Kind möchte in Wirklichkeit gar nicht unsichtbar sein, zieht sich aber in sein Schneckenhaus zurück und hofft, dass man es bemerkt, ohnmächtig, irgendetwas dafür zu tun.“ Woititz schildert, wie die Betroffenen bis ins Erwachsenensein in ihren Bedürfnissen nach Annahme, Nähe, Geborgenheit, Vertrauen, Schutz, Sicherheit und Beständigkeit nachhaltig verwundet werden (2014, Original 1985).

Pia Mellody definierte 1989 Co-Abhängigkeit als eine Verstrickung in die Probleme anderer. Sie fokussiert dabei auf die komplexen Traumafolgestörungen von Kindern aus Suchtfamilien, die durch vielschichtige körperliche, sexuelle, emotionale, intellektuelle und spirituelle Traumata ausgelöst werden können.

Persönlichkeitsakzentuierungen

Der Psychiater Timmen L. Cermag arbeitete 1986 eine Konzeption der co-abhängigen Persönlichkeitsstörung aus, in der er fünf rigide, dysfunktionale Erlebens- und Verhaltensmuster definiert, z. B. sich von der Befindlichkeit anderer abhängig zu machen oder sich für andere übermäßig verantwortlich zu fühlen. Das Konzept muss aus dem historischen Kontext bewertet werden; das Verständnis von Persönlichkeitsstörung ist heute ein anderes. Cermags Konzeption ist mit dem aktuellen Stand der Störungslehre insofern konform, als dass Typ-II-Traumata komplexe Traumafolgestörungen auslösen können, die auch durch unflexible, veränderungsresistente Auffälligkeiten in der Persönlichkeit gekennzeichnet sind (Butollo & Hagl, 2003; Sack, Sachsse & Schellong, 2013). Flassbeck & Barth stellen anhand klinischer Erfahrungen dar (2020, S. 138), dass psychisch erkrankte erwachsene Kinder aus Suchtfamilien häufig abhängige und unsicher vermeidende Persönlichkeitsakzentuierungen aufweisen. Persönlichkeitsstörungen sind ihres Erachtens eher selten, weil sich die Betroffenen stark an äußeren Normen orientieren.

Gesellschaftliche Aspekte

Melody Beattie beschrieb 1986 in dem Buch Die Sucht, gebraucht zu werden die genderspezifischen Aspekte von Frauen, die sich in der helfenden Beziehung zu einem suchtkranken Partner verlieren und darüber in ihrem Selbstwert massiv verletzt werden (2004). Ähnlich dem Helfersyndrom von Schmidbauer von 1977 (1992) erläutert Beattie den Teufelskreis aus labilem Selbstwertgefühl, Selbstaufopferung und -verleugnung in der Sorge um die suchtkranke Person und andere hilflose Personen und erneuter Selbstwertverletzung.

Anne Wilson Schaef konzipierte 1987 Co-Abhängigkeit als eine verhaltensbezogene Abhängigkeitsstörung: Die Sucht hinter der Sucht (2002). Demnach unterliegen sowohl Sucht als auch Co-Abhängigkeit ein und demselben Suchtprozess, einer kulturellen Primärerkrankung in unserer Gesellschaft (S. 32 – 33). Beispielsweise kann die zwanghafte Selbstlosigkeit von mehrheitlich Frauen, suchtkranken Männern helfen zu wollen, obgleich diese die Hilfe ablehnen, als eine (co-)abhängige Verhaltensweise eingeordnet werden. Obendrein hat Schaef anhand der Institutionen Schule und Kirche skizziert, dass sich auch Organisationen verstricken können. Flassbeck hat 2010 das Konzept von Schaef in einem Co-Abhängigkeitssyndrom operationalisiert (2020, S. 48 – 62), welches sowohl Personen, Gruppen als auch Institutionen betreffen kann.

Ingrid Arenz-Greiving, die sich als Sozialpädagogin schon lange in Deutschland für das Angehörigenthema einsetzt, hat 1994 das kleine Buch Die vergessenen Kinder publiziert und die familiäre und soziale Problematik benannt, dass die Kinder sozial isoliert aufwachsen und mit ihren Schwierigkeiten allein gelassen werden (2009, S. 8), obgleich sie einen profunden Hilfebedarf haben. Der autobiografische Fall Michelle Halbheer hat auch aufgrund der Verfilmung in der Schweiz (Platzspitzbaby) gesellschaftlich hohe Wellen geschlagen (Halbheer, 2013; Monnard, 2020) und veranschaulicht die folgenschwere Tragik, wie die Hilfesysteme den Schutz eines Kindes der theoretischen Eventualität unterordneten, dass die drogensüchtige Mutter ihren Konsum zukünftig hätte einstellen können. Ist Michelle Halbheer ein Einzelfall? Der Autor hat eine Reihe vergleichbarer Fälle junger Frauen aktuell in Therapie.

Leibphänomenologie und Ressourcen

Waltraut Barnowski-Geiser nutzte in dem Fachbuch Hören, was niemand sieht (2009), welches auf ihrer musiktherapeutischen Promotion beruht, einen leibphänomenologischen Ansatz, um sich der Thematik von erwachsenen Kinder aus Suchtfamilien anthropologisch zu nähern, ihre Not ganzheitlich zu verstehen und ihnen eine Stimme zu geben. Im Zentrum ihres Modells stehen das innere Erleben und die inneren Zusammenhänge (S. 60 – 63). Der Leib wird als Resonanzraum verstanden, als eine Repräsentanz aus Körpererleben, Emotionen und Geist, welche – trotz aller Belastungen, Traumata, Symptome und Defizite – Teilhabe und Teilnahme im sozialen Raum ermöglicht. Darüber hinaus ist sie nicht die erste Autorin, welche auf die Ressourcen der Kinder aus Suchtfamilien hinweist, aber sie führte es in dem Ratgeber Vater, Mutter, Sucht (2024, erschienen 2011) am prägnantesten aus. Der autobiografische Film Die Beste aller Welten von Adrian Goiginger (2017) verdeutlicht autobiografisch die Resilienz von Kindern aus Suchtfamilien.

Stress und Deformation

Das Stressmodell ist in allen hier aufgeführten Modellen implizit oder explizit enthalten. Es wurde in Bezug auf die Angehörigen vor allem von einer Gruppe von Wissenschaftler:innen der University of Bath elaboriert (u. a. Orford et al., 2010; 2013). Wie schon oben erwähnt, konnte durch systematische Forschungsbemühungen empirisch aufgezeigt werden, dass Kinder, Partner und Eltern unter vielfältigen Belastungen und Übergriffigkeiten leiden, die folgenschwer sind und auch krank machen können.

Metamodell, Aufmerksamkeit und Inkongruenz

Flassbeck hat 2010 die oben aufgelisteten Konzepte in einen eklektischen Entwurf der Co-Abhängigkeit integriert (2020). Die Basis des Modells ist die Grundannahme, dass altruistisches Handeln im Fall der Erkrankung einer nahestehenden Person eine normale, funktionale Reaktion ist, gleichgültig, ob beispielsweise eine Erkältung, ein Beinbruch oder eine Suchtstörung vorliegt. Erst wenn Uneinsichtigkeit, Lügen und Manipulationen einer chronifiziert suchtkranken Person dieses solidarische System aushebeln, können sich Angehörige verstricken. Das Verstrickungsrisiko ist durch persönliche, biografische und soziale Faktoren bedingt, z. B. versorgende und karitative Rollenerwartungen an Frauen, ein labiles Selbstwertgefühl oder die biografische Belastung einer Suchtfamilie. Anhand der störungsimmanent einseitigen Aufmerksamkeitsdynamik in abhängigen Systemen – Angehörige geben viel und erhalten wenig zurück – und dem personenzentrierten Inkongruenzmodell wird erläutert, wie Angehörige eigene psychosoziale Probleme und Störungen entwickeln können (auch Flassbeck, 2013).

Inkongruenz ist gemäß der personenzentrierten Störungslehre (Eckert et al, 2006; Finke, 1994) ein Zustand, in dem das tatsächliche Erleben einer Person nicht im Einklang mit ihrem Selbstkonzept ist. Wenn Angehörige stets für die suchtkranke Person helfend da sein müssen, weil sie denken, dass es ihre Aufgabe sei, sie aber tatsächlich ihren Gefühlen und Wünschen zuwiderhandeln, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, befinden sie sich in einem Zustand der Inkongruenz. Ein depressives oder Angstsymptom kann als ein verkappter Versuch verstanden werden, durch Wahrnehmungsverleugnung oder -verzerrung wieder persönliche Kongruenz herzustellen. Kurzfristig funktioniert dies, langfristig verstärkt das Symptomverhalten noch die innere Widersprüchlichkeit.

Ein tiefenpsychologisches und ein verhaltenstherapeutisches Modell

Aneta Pasternak und Katarzyna Schier, zwei Wissenschaftlerinnen aus Warschau, haben in einer Studie 2014 das psychoanalytische Modell des Loslösungs- und Individuationsprozesses nach Margaret Mahler in Bezug auf Frauen aus Suchtfamilien überprüft. Hypothesenkonform fanden sie, dass die Gruppe der biografisch belasteten Frauen mehr Störungen der Ich-Funktionen aufwies als die Kontrollgruppe.

Strukturschwächen der Ich-Funktionen werden auch durch die Schematheorie und -analyse abgebildet, was die Verhaltenstherapeut:innen Jens Flassbeck und Judith Barth 2020 in einem kombiniert lerntheoretischen, schematheoretischen und plananalytischen Konzept der komplexen Traumafolgestörungen von Kindern aus Suchtfamilien ausgearbeitet haben. Demnach lernen Kinder aus Suchtfamilien in der Kindheit Erlebens- und Verhaltensmuster, z. B. Sprachlosigkeit, Genügsamkeit, Entfremdung, Gefühlsferne, Unsichtbarkeit oder Unerbittlichkeit. Diese Muster sind in der Kindheit als funktional zu bewerten, weil sie die notwendige Bedürfnisversorgung in einer unbeständigen, vernachlässigenden und feindseligen Lebenssituation ermöglichen. Hingegen engen die Schemata die Betroffenen als Erwachsene symptomatisch und dysfunktional ein, weil die Betroffenen – gefangen in den rigiden Mustern – keine neuen Erfahrungen mit sich und anderen sammeln und so nicht umlernen können.

Ethische und soziologische Dimension

In dem autofiktionalen, philosophischen Roman Jenseits der Wand erzählt Annabelle Schickentanz von einer Kindheit in einer Suchtfamilie (2025). Sie beleuchtet die ethische Dimension der Angehörigenproblematik, indem sie die vielschichtigen, offenen und subtilen Verletzungen der Menschenwürde gemäß dem Philosophen Peter Bieri (Eine Art zu leben, 2013) darlegt. Anhand der 15-jährigen Protagonistin wird aufgezeigt, wie diese nicht nur durch das brüskierende Verhalten der alkoholkranken Mutter, sondern ebenso durch die familiäre „Negation des Sichtbaren“ Invalidierung und Beschämung erfährt. Die Auswirkungen sind Dissoziationen wie Gleichgültigkeit, Schweigen, Rückzug und Selbstverleugnung, die sich bis tief in das Erwachsenenleben auswirken können.

Eine die Würde beeinträchtigende Negation des Sichtbaren hat laut Schickentanz eine soziologische Entsprechung, indem die Angehörigen gesellschaftlich nicht oder verzerrt gesehen werden, z. B., indem die Vernachlässigung, Manipulationen, Feindseligkeiten und Gewalt, welcher Angehörige oftmals jahrelang ausgesetzt sind, als Stress bagatellisiert werden.

Potenzial des Ursprungs und Innovation

Die Wissenschaftlerin und Psychologin Larissa Hornig hat 2023 kein eigenes Modell zur Angehörigenproblematik vorgelegt, jedoch vorhandene Modelle differenziert gesichtet und bewertet. Sie kommt zu einem nicht hypothesenkonformen Fazit :

Eine vor allem ausschlaggebende Erkenntnis aus der Literaturrecherche in Verbindung mit den empirischen Ergebnissen zum Begriff der Co-Abhängigkeit – entgegengesetzt meiner subjektiven Vorannahme und der wohl von den meisten Wissenschafts- und Praxisvertreter:innen eingenommenen Haltung, beruht auf dem deutlichen Potential des ursprünglichen Konstrukts und Ausgangspunkt dieses Begriffes. (S. 140)

Folglich ist an dieser Stelle die notwendige Empfehlung abzuleiten, Fachkräfte in der Suchthilfe für angehörigenzentrierte Sichtweisen zu sensibilisieren und zu schulen, um die Belastungen und das Leiden Angehöriger beim Namen zu nennen und ihnen damit zu helfen […] – um letztlich eine Innovation in der Angehörigenarbeit zu beginnen. (S. 134)

Warum wird auch diese Autorin im Memorandum der DHS (2023) und den Veröffentlichung von Klein & Moesgen (2025) und Bischof & Bischof (2024) ignoriert?

Vier alternative Thesen

Ausgehend von der systemischen Erkenntnis, dass Abhängigkeit ein soziales System ist, und basierend auf der Erkenntnis, dass Suchtverhalten sowohl selbst- als auch sozial schädigende Begleit- und Folgeerscheinungen hat, sollen vier alternative Thesen aufgestellt werden:

Erstens sind Angehörige unmittelbar betroffen. Sie erfahren täglich die Auswirkungen der Sucht und können darüber eigene psychosoziale Probleme und psychische Störungen entwickeln.

Zweitens ist diese Betroffenheit der Angehörigen komplex. Psychosoziale Probleme und psychische Störungen sind vielschichtige Phänomene. Hinzu kommt, dass Eigenschaften, Gefühle, Bedürfnisse, Vorlieben, Abneigungen, Wahrnehmungen, Vorstellungen und Interessen der betroffenen Menschen individuell erheblich variieren. Ein und dieselbe Betroffenheit kann bei zwei Personen zu ganz unterschiedlichen Auswirkungen führen.

Drittens stellen uns die aufgelisteten Modelle und das Metamodell (Flassbeck 2020) eine konzeptionelle Mannigfaltigkeit zur Verfügung, die wir kritisch und konstruktiv aufgreifen, diskutieren und weiterentwickeln können, um ein komplexes Phänomen individuums- und gruppenbezogen zu beobachten, zu analysieren und zu verstehen. Mittels dieses differenzierten Verständnisses lassen sich geeignete Hilfeprogramme für die verschiedenen Hilfebedarfe ableiten. Eindimensionale oder monokausale Erklärungsansätze, wie z. B., das Erleben und Verhalten von Angehörigen ausschließlich durch das Stressmodell abzubilden, sind dysfunktional und können den Betroffenen und ihrem Hilfebedarf nur unzureichend gerecht werden. Außerdem benötigen wir Modelle, die verschiedene Fachrichtungen verzahnen: Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Sozialarbeit, Medizin, Gesundheitspolitik.

Viertens haben Angehörige einen eigenen, vielschichtigen Hilfebedarf. Diesbezüglich brauchen wir differenzierte Hilfen in Prävention, Selbsthilfe, Jugendhilfe, Suchtberatung, Frauenberatung und Psychotherapie sowie eine Vernetzung der Hilfen. Bei der Unterstützung der Angehörigen geht es darum, diese in den Fokus der Zuwendung zu rücken. In Bezug auf die Suchthilfe bedeutet dies, die suchtkranken Symptomträger in den Hintergrund zu rücken, um sich den still leidenden Angehörigen mit der uneingeschränkten Aufmerksamkeit und anpackenden Solidarität zuzuwenden. Angehörigenzentrierte Methoden in Therapie, Prävention, Beratung und Selbsthilfe werden in Teil 2 dieses Artikels im Fokus stehen.

Angaben zum Autor und Kontakt:

Jens Flassbeck, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapeut, Gesprächspsychotherapeut), ist freiberuflich in eigener Praxis tätig. Er arbeitet schwerpunktmäßig mit co-abhängigen Angehörigen von Suchtkranken sowie komplex traumatisierten erwachsenen Kindern aus Suchtfamilien. Kontakt: Praxis(at)flassbeck-therapie.de; https://www.flassbeck-therapie.de

Literatur
  • Arenz-Greiving, I. (2009). Die vergessenen Kinder. Kinder aus Suchtfamilien (6. Aufl.). Wuppertal: Blaukreuz.
  • Barnowski-Geiser, W. (2024). Vater, Mutter, Sucht. Wie erwachsene Kinder suchtkranker Eltern trotzdem ihr Glück finden können (4. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Barnowski-Geiser, W. (2009). Hören, was niemand sieht. Kreativ zur Sprache bringen, was Kinder und Erwachsene aus alkoholbelasteten Familien bewegt. Neukirchen-Vluyn: Semnos.
  • Beattie, M. (2004). Die Sucht, gebraucht zu werden (12. Aufl.). München: Heyne.
  • Bieri, P. (2013). Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde. München: Carl Hanser.
  • Bischof, G. & Bischof, A. (2024). Mythos Co-Abhängigkeit. Belastungen Angehöriger von Menschen mit Suchterkrankungen und das Co-Abhängigkeitsmodell. Sozial Extra, 48(2), 95-99.
  • Black, C. (1991). „It Will Never Happen to Me!“. Growing up with Addiction as Youngsters, Adolescents, Adults (18. Aufl.). New York: Ballantine Books.
  • Bundesamt für Justiz (2025, 08. Juli). Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V). Gesetzliche Krankenversicherung. Abgerufen von https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/27.html.
  • Butollo, W. & Hagl, M. (2003). Trauma, Selbst und Therapie. Konzepte und Kontroversen in der Psychotraumatologie. Bern: Hans Huber.
  • Cermag, T.L. (1986). Diagnosing and Treating Co-Dependence. A Guide for Professionals Who Work With Chemical Dependents, Their Spouses and Children. Johnson Institute Books: Minneapolis.
  • Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) (2025, 08. Juli). Leitlinien im Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie. Angststörungen. Depression. Posttraumatische Belastungsstörung. Abgerufen von https://www.dgppn.de/publikationen/leitlinien.html.
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) (Hrsg.) (2025). DHS Jahrbuch Sucht 2025. Lengerich: Papst.
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) (2023). DHS-Memorandum. Angehörige in der Sucht-Selbsthilfe. Hamm: DHS. Abgerufen von https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/suchthilfe/selbsthilfe/2023_Memorandum_Angeh%C3%B6rige_in_der_Sucht-Selbsthilfe_final.pdf.
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (Hrsg.) (2009). SUCHT, Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Sonderheft, Deutsche Suchthilfestatistik, 2007.
  • Eckert, J., Biermann-Ratjen, E.-M. & Höger, D. (2006). Gesprächspsychotherapie. Lehrbuch für die Praxis. Heidelberg: Springer.
  • Fengler, J. (2000). Co-Abhängigkeit. In: Stinner, F. & Andreas-Siller, P. (Hrgs.), Suchtlexikon (S. 90 – 96). München: Oldenbourg Verlag.
  • Fengler, J. (1994). Süchtige und Tüchtige. Begegnung in der Arbeit mit Abhängigen. München: Pfeiffer.
  • Finke, J. (1994). Empathie und Interaktion. Methodik und Praxis der Gesprächspsychotherapie. Stuttgart: Georg Thieme.
  • Flassbeck, J. (2020). Co-Abhängigkeit. Diagnose, Ursachen und Therapie für Angehörige von Suchtkranken (3. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Flassbeck, J. (2013). ER statt ICH – Symptome, Ursachen und Entwicklung der Co-Abhängigkeit. Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung, 44(2), 93-100.
  • Flassbeck, J. & Barth, J. (2020). Die langen Schatten der Sucht. Behandlung komplexer Traumafolgen bei erwachsenen Kindern aus Suchtfamilien. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Goiginger, A. (Regie, 2017). Die beste aller Welten [Film]. Mödling bei Wien: Ritzl-Film.
  • Halbheer, M. (2013). Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich. Lachen: Wörterseh.
  • Hoppe, C. (2024) Säuferkind. Mein Leben als Co-Abhängige und wie ich trotzdem glücklich wurde. Berlin: Ullstein.
  • Hornig, L. (2023). Angehörigenarbeit im Rahmen der Suchthilfe. Empfehlungen für eine verbesserte Praxis. Baden Baden: Nomos.
  • Klein, M. (2005). Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien. Stand der Forschung, Situations- und Merkmalsanalyse, Konsequenzen. Regensburg: Roderer.
  • Klein, M. & Bischof, G. (2013). Angehörige Suchtkranker – Der Erklärungswert des Co-Abhängigkeitsmodells. Sucht, 59 (2), 65-68.
  • Klein, M. & Moesgen, D. (2025). Angehörige von Menschen mit Suchterkrankungen. Lebenslagen – Risiken – Hilfen. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Lambrou, U. (1990). Familienkrankheit Alkoholismus. Im Sog der Abhängigkeit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
  • Lorenz, V.C. & Shuttleworth, D.E. (1983). The impact of pathological gambling on the spouse of the gambler. Journal of Community Psychology, 11(1), 67-76.
  • McCrady, B., Wilson, A. Munoz, R., Fink, B., Fokas, K. & Borders, A. (2016). Alcohol-Focused Behavioral Couple Therapy. Fam Process. 55(3), 443–459.
  • Mellody, P. (1989). Verstrickt in die Probleme anderer. Über Entstehung und Auswirkung von Co-Abhängigkeit. München: Kösel.
  • Monnard, P. (Regie, 2020). Platzspitzbaby [Film]. München: EuroVideo Medien.
  • Olmstedt, M.E., Crowell, J.A. & Waters, E. (2003). Assortative mating among adult children of alcoholics and alcoholics. Family Relations, 52, 64-71.
  • Orford, J., Copello, A., Velleman, R. & Templeton, L. (2010). Family members affected by a close relative’s addiction: the stress-strain-coping-support model. Drugs: Education, Prevention and Policy, 17(s1), 36-43.
  • Orford, J., Velleman, R., Natera, G., Templeton, L. & Copello, A. (2013). Addiction in the family is a major but neglected contributor to the global burden of adult ill-health. Social Science & Medicine, 78, 70-77.
  • Pasternak, A. & Schier, K. (2014). Psychological birth – the separation-individuation process among female Adult Children of Alcoholics. Alcoholism and Drug Addiction 27(4), 305-318.
  • Puhm, A. & Uhl, A. (2007). Co-Abhängigkeit – ein hilfreiches Konzept. Wiener Zeitschrift für Suchtforschung, 30(2/3), 13-20.
  • Sack, M., Sachsse, U. & Schellong, J. (Hrsg.). (2013). Komplexe Traumafolgestörungen. Diagnostik und Behandlung von Folgen schwerer Gewalt und Vernachlässigung. Stuttgart: Schattauer.
  • Schaef, A.W. (2002). Co-Abhängigkeit. Die Sucht hinter der Sucht (Neuaufl.). München: Heyne.
  • Schickentanz, A. (2025). Jenseits der Wand. Norderstedt: Book on Demand.
  • Schmidbauer, W. (1992). Hilflose Helfer. Über die seelische Problematik der helfenden Berufe (24. Aufl.). Hamburg: Rowohlt.
  • Smith, J.E. & Meyers, R.J. (2009). Mit Suchtfamilien arbeiten. CRAFT: Ein neuer Ansatz für die Angehörigenarbeit. Psychiatrie Verlag: Köln.
  • Subby, R. (1987). Lost in the Shuffle. The Co-dependent Reality. helath Communications: Pompano Beach.
  • Wegscheider-Cruse, S. (1981). Another Chance – Hope and Health for the Alcoholic Family. Paolo Alto: Science and Behavior Books.
  • Woititz, J.G. (2014). Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Wie erwachsene Kinder von Suchtkranken Nähe zulassen können (9., aktualisierte Aufl.). München: Kösel.
  • Woititz, J.G. (2008). Um die Kindheit betrogen. Hoffnung und Heilung für erwachsene Kinder von Suchtkranken (9., aktualisierte Aufl.). München: Kösel.
  • Zobel, M. (2006). Kinder aus alkoholbelasteten Familien. Entwicklungsrisiken und -chancen. Göttingen: Hogrefe.