Warnung: gefälschte Oxycodon-Tabletten

Das NEWS-Projekt (National Early Warning System) des IFT hat eine Warnung zu gefälschten Oxycodon-Tabletten herausgegeben:

Im April dieses Jahres wurde bereits eine europäische Warnmeldung zu gefälschten Oxycodon-Tabletten veröffentlicht. Die in Finnland, Schweden, Island und der Schweiz entdeckten Tabletten enthielten Substanzen aus der Stoffgruppe der Nitazene. Bei Nitazenen handelt es sich um in der Regel hochpotente synthetische Opioide.

Nun veröffentlichte die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege eine ähnliche Warnmeldung. Demnach wurden in Berlin einige Hundert gefälschte Oxycodon-Tabletten sichergestellt. Die Tabletten enthalten nicht (wie angegeben) den bekannten Wirkstoff Oxycodon, sondern auch hier das hochpotente synthetische Opioid N,N-Dimethyl-Etonitazen, das unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) fällt.

Hintergrund:

  • Es wurden mehrere Hundert Tabletten in Berlin sichergestellt.
  • Die betroffenen Tabletten sind bereits beim Drug-Checking-Projekt in Berlin aufgetaucht.
  • Es besteht der Verdacht, dass zudem ein Postversand mit BtM betrieben wurde, so dass die Verbreitung dieser Tabletten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur den Berliner Markt betrifft.

Gesundheitsrisiken:

N,N-Dimethyl-Etonitazen ist nochmal deutlich potenter als Fentanyl, wobei Fentanyl schon eine ca. 100-fache Potenz im Vergleich zu Morphin hat. Damit bergen diese neuen synthetischen Opioide ein extrem hohes Risiko für Atemdepressionen, Überdosierungen und Todesfälle – insbesondere bei Menschen ohne Opioid-Toleranz oder bei nicht erwarteter Wirkstoffstärke.

Empfehlungen:

  • Bitte informieren Sie Ihre Zielgruppe über die aktuelle Gefährdung.
  • Weisen Sie insbesondere opioidkonsumierende Menschen auf die potenziell tödliche Wirkung dieser Substanzen hin.
  • Bei Zweifeln an der Echtheit von Arzneimitteln sollte auf keinen Fall ein Konsum erfolgen.

Quelle: Mitteilung des NEWS-Projektes, 5.8.2025