Kampagne der WHO: „Den Reiz entlarven“
Der 31. Mai ist Weltnichtrauchertag (WNTD). 2025 wollen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Gesundheitsexpert:innen aus aller Welt anlässlich des Weltnichtrauchertages gemeinsam auf die schädlichen Praktiken der Tabakindustrie aufmerksam machen.
Den Reiz entlarven: Enthüllung der Taktiken der Hersteller von Tabak- und Nikotinprodukten
Die diesjährige Kampagne zum WNTD zielt darauf ab, die Strategien der Tabak- und Nikotinindustrie aufzudecken, mit denen sie ihre schädlichen Produkte vor allem jungen Menschen schmackhaft machen will. Durch die Enthüllung dieser Taktiken will die WHO das Bewusstsein der Menschen schärfen, sich für strengere politische Maßnahmen einsetzen, namentlich ein Verbot von Aromen, die Tabak- und Nikotinprodukte attraktiver machen, erwirken und somit die öffentliche Gesundheit schützen.
Auseinandersetzung mit den Taktiken der Industrie
Trotz erheblicher Fortschritte bei der weltweiten Eindämmung des Tabakkonsums passt die Tabak- und Nikotinindustrie ihre Strategien zur Gewinnung und Bindung von Konsument:innen weiter an. Diese Bemühungen untergraben die öffentliche Gesundheit und zielen auf gefährdete Gruppen, insbesondere Jugendliche, ab.
Zu den üblichen Taktiken gehören:
- Aromen und Zusatzstoffe: verstärken den Geschmack und überdecken die Schärfe des Tabaks, um seine Attraktivität zu erhöhen
- gezieltes Marketing: mit elegantem Design, attraktiven Verpackungen und digitalen Medienkampagnen, um schädliche Produkte zu verherrlichen
- täuschendes Produktdesign: Herstellung von Produkten, die wie Süßigkeiten oder Spielzeug aussehen und Kinder und Jugendliche direkt ansprechen
Diese Taktiken fördern nicht nur den Einstieg in den Konsum, sondern erschweren auch den Ausstieg und erhöhen das Risiko einer Abhängigkeit und langfristiger gesundheitlicher Folgen.
Strengere Maßnahmen zum Schutz der Jugend in Europa erforderlich
2022 offenbarten Daten aus der Europäischen Region der WHO erhebliche Lücken beim Schutz von Kindern vor elektronischen Zigaretten. So verbieten nur vier Länder alle Aromen in E-Zigaretten, während vier weitere Länder bestimmte Aromen erlauben bzw. einschränken. Nur elf Länder verbieten alle Formen von Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für E-Zigaretten, in 36 Ländern gelten partielle Verbote, und sechs Länder haben keinerlei Vorschriften. Diese Defizite machen junge Menschen besonders anfällig für die gezielte Vermarktung von E-Zigaretten.
Der Konsum von Nikotinprodukten wie elektronischen Zigaretten und Nikotinbeuteln nimmt unter Jugendlichen zu. Schätzungen zufolge haben im Jahr 2022 12,5 Prozent der Jugendlichen, jedoch nur zwei Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Region E-Zigaretten benutzt. In einigen Ländern war der Konsum von E-Zigaretten bei Kindern im Schulalter zwei- bis dreimal höher als der Konsum herkömmlicher Zigaretten, was auf einen besorgniserregenden Trend hinweist, der Handeln dringend erfordert.
Der WNTD 2025 bietet eine Gelegenheit, die Strategien zu beleuchten, die den Tabak- und Nikotinkonsum aufrechterhalten, und das gemeinsame Engagement für eine gesündere Zukunft zu stärken.
Meldung der WHO zum 31 Mai 2025, Quelle: Website who.int